Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. IV, S. 230 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. IV, S. 230]

 


du kannst es ihm nicht beweisen. — Auch trank ich sonst
so gern eine Tasse Kaffee, Nachmittags gegen vier Uhr —
Jetzt, ach — Horch, da schlägt's grad.“ Kurt: „wart' einen
Augenblick. Für den Kaffee bring' ich einiges Geld noch auf.“
5— Er entfernte sich und murmelte: „Selbsthülfe, Handschrift wo nichts
andres hilft.“ — Nach einer Viertelstunde kam er zurück,
wilde Freude im Gesicht, wilde Bewegung in seinen Knochen.
„Mutter, ich überraschte ihn, er war allein, jetzt ist er in
Gesellschaft, in der Hölle. Hier hast du das Geld mit den
10Zinsen — Da!“ Er warf ihr einige Säcke mit Goldstücken zu
Füßen, sagte sein Lebewohl und soll als holländischer Sergeant
in Java dem Clima, beizu auch wohl seinem Bewußtseyn
bald darauf unterlegen seyn. Die Mutter jammerte, heulte,
nahm indeß das Geld auf, schaffte es beiseit, und als man in
15ihrer Behausung nachsuchte, fand man es nicht. Sie überlebte Handschrift in
einem behaglichen Wohlstand unter Caffée, Milch, Gebackwerk
ihren Sohn 30 Jahr.

Grabbe.Handschrift