Nr. 273, siehe GAA, Bd. V, S. 307 | 03. August 1830 | | Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Ernst Barkhausen (Detmold) | Brief | | | | Vorangehend: keine | Nachfolgend: keine |
| Lieber Barkhausen! Diese Geschichte schreibe ich im Garten, darum so schlechtes Papier und alles so toll. In Paris ist Lärm, aber ich schicke Ihnen nebenbei doch Depping./.Begemann. Sie waren nicht zu 5Hause neulich. Cliens Begemann wollte zu [Ihnen.] Er will durchaus interponirt haben, — wahren Sie nur die Fristen, bitte. Es ist eine ehrliche, pecuniairfähige Seele. Er muß mit Ihnen sprechen. Sieht vielleicht die Sache queer an, ist hineingeritten, und weiß nicht wie er auf das Pferd gekommen. 10Dieser Bescheid ist auch nur Nebensache und nach meinem Urtheil eigentlich ein einseitiger nicht rechtskräftig werdender. Vorsicht ist indeß gut. Das insinuatum scheint vom 29 v. M. zu seyn. Begemann sagte auch so was. Jetzt seh' ich's näher an, und Drüner hat die 9 beinah wie eine 4 gemacht. 15Dann liefe heute die 10tägige vielleicht unnütze Frist ab. Nach Diplomatik ist indeß wohl doch eine 9 da, wegen der Krümmung der 9 am unteren Ende. Ueberlegen Sie. — Begemann will Zeugen verhört haben. Ich kenne die Sache nicht mehr. Gönnen Sie ihm den Spaß, daß er wenigstens 20die Fristen wahrt, und wenn Sie die 29 für 24 halten, noch heute zur Vorsicht. — Wir sprechen uns ja mündlich auch bald. — Wie geht's in der Welt her! Ich habe den ganzen Tag über Paris und meine Prophezeihung, die auch einmal eintrifft, geweint, und untersuche jetzt die Thränen. 25Picochrol ist drin. — Oblaten fehlen, siegle nicht zu, sondern offen Ihr Grabbe, oder ritterlich: Ebbarg von Zurückzu. Detm. 3. Aug. (Geb[urts]t.[ag] d.[es] K.[önigs] von Preußen) 30 1830. [Adresse:] Sr Wohlgeboren dem Herrn Adv. E. Barkhausen allhier. |
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