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Nr. 349, siehe GAA, Bd. V, S. 366thumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Moritz Leopold Petri (Detmold)
Brief

      Handschrift L. P.

  Es ist doch nichts zwischen Dir und Runnenberg im Gange?
Er scheints liegen lassen zu wollen, und das ist nach Schierenbergs
bekannter Ansicht das Beste. Sonst bin ich bei und mit
5Dir.
                                   
  Detm. d. 4t    Gr.
Jan. 1832.    

  Ist nichts passirt, so verdient das Ding nur Schweigen und
10keine Antwort hierauf.

  Den Lord Byron von Moore kann ich ja wohl bis Sonnabend
behalten.
  [Adresse:] Handschrift Sr Wohlgeboren Herrn Hofgerichtsassessor Petri
allhier.

 


349.

H: Doppelbl. in 20; 1 S. (mit Bleistift), Adresse (mit Tinte) auf
S. 4.
F: GrA
D: WW VI 38, als Nr 128.

S. 366, Z. 2: Runnenberg: Welcher der drei Brüder gemeint ist,
kann um so weniger angegeben werden, als man auch nicht weiß,
welche Angelegenheit diesem Schreiben zu Grunde liegt.
S. 366, Z. 3 f.: Schierenbergs: Heinrich Adolph (nach dem Totenregister
Ludwig) Schierenberg, der spätere Abgeordnete Lippes zur
Frankfurter Nationalversammlung. Er war am 13. Juni 1800 als
Sohn des Kaufmanns und Ratsverwandten Johann Christoph Sch.
und der Friederike Karoline Kapellen zu Horn geboren. Unterm
9. April 1825 wurde ihm die Stelle eines Gehülfslehrers am Detmolder
Gymnasium übertragen, unterm 20. Okt. 1827 erhielt er
die erledigte Rektorstelle am Gymnasium zu Lemgo, unterm 21. Dez.
1829 wurde er zum Lehrer an der Provinzialschule in Detmold
ernannt. 1838 hat er den Titel eines Professors erhalten, unterm
22. April 1845 ist ihm das Direktorat des Detmolder Gymnasiums
übertragen worden, aber bereits am 5. Dez. 1851 ist er einem Nerverschlage
erlegen. (Die Angabe des Sterbetages beruht auf dem im
StAD verwahrten Totenregister. Da die Todesanzeige der Witwe,
die in Nr 49 der „Fürstlich Lippischen Intelligenzblätter“ vom 6.
Dezember 1851, S. 739, sich findet, vom 4. Dezember datiert ist
und es darin heißt, Sch. sei „gestern Abend zwischen 11 und 12
Uhr“ gestorben, so würde sich daraus das Sterbedatum des 3. Dezembers
ergeben.)
S. 366, Z. 11: Den Lord Byron von Moore: „Briefe und Tagebücher
des Lord Byron, mit Notizen aus seinem Leben, von Thomas
Moore. In vier Bänden. Aus dem Englischen.“ (Braunschweig, Meyer
1830—32).

[Bd. b5, S. 661]