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Nr. 450, siehe GAA, Bd. VI, S. 74nothumbnail
Fürstlich Lippische Regierung (Detmold) an Karl Friedrich Simon Groskopf (Detmold)
Brief


Ad 1897.

Exp. d. 2. ej.

R.[eedetur] in 8 T.

30R. vor nächster Session.

  Detm. d. 15. Apr. 1834
                    v. M.
Exp. M.[onitorium] 1. Detm. d. 29. Apr. 1834
                        v. M.

[GAA, Bd. VI, S. 75]

 


Cito!
Dem Hauptmann Groskopf — wird der Bericht des Audi-
                              tors Pustkuchen vom 23. v. M.
                              mit dem Berichte des Auditeurs
5                              Grabbe vom 27. ejusdem, das

militairgerichtliche Depositenwesen betreffend, o. s. l. r. mitgetheilt,
um sich das Depositen-Buch mit den dazu gehörigen
Belägen und einschlagenden Actenstücken vom Auditeur Grabbe
abliefern zu lassen 1 und unter seiner und des Auditors Pustkuchen
10Mitwirkung, wo sie erforderlich seyn mögte, sämmtliche
Einnahmen und Ausgaben so genau als möglich aufzustellen
und zu balanciren.

  Die Regierung wünscht, daß der Hauptmann Groskopf dieses
Geschäft möglichst bald vornehme und vollende, sodann
15aber von der Ausrichtung mit Beyfügung der Berechnungen,
auch über seine Gebühren, in kürzester Frist berichte.

  Det. cop. dem Auditeur Grabbe, um dem Hauptmann Groskopf
nicht nur fordersamst das zum Depositenwesen gehörige
Buch, sondern auch die einschlagenden Actenstücke zu behändigen
20und ihm alle erforderliche Auskunft zu geben.

  Det cop. dem Auditor Pustkuchen zur Mitwirkung und
Kenntnisnahme von diesem Geschäfte.

Detmold den 1. April 1834

                                 M.

1) [Am Rande:] cessat. ist eingegangen.

 


450.

H: Doppelbl. in 20; 1Sp.
F: Aud.-Akt. Nr 154.

S. 75, Z. 2: Hauptmann Groskopf: Karl Friedrich Simon Gr.
war am 19. April 1794 als Sohn des Pastors Simon Henrich Gr.
zu Sonneborn und der Amalie Neuburg aus Schwalenberg geboren.
Er trat in den lippischen Militärdienst, wurde Sergeant und avancierte
unterm 11. Febr. 1812 zum Sous-Lieutenant, unterm 26. Okt.
1830 zum Premier-Lieutenant, unterm 17. Mai 1831 zum Stabs-Capitain

[Bd. b6, S. 431]

 


und unterm 22. April 1834 zum Hauptmann erster Klasse.
Unterm 5. Febr. 1839 wurde ihm das durch den Tod des Rats
Sterzenbach erledigte Kommissariat des Strafwerkhauses übertragen,
das später auf die Landes-Strafanstalt ausgedehnt wurde und das
Gr. im September 1851 niederlegte. Unterm 27. Febr. 1849 war ihm
der Charakter als Major verliehen und die Führung des zweiten
Bataillons des Kontingents übertragen worden. Zehn Jahre später,
unterm 1. Juni 1859, wurde er auf seinen Wunsch von dem Kommando
des Bundeskontingents entbunden und unter Verleihung des
Charakters als Obristlieutenant zur Disposition gestellt. Am 26.
April 1876 ist er gestorben.
  Siehe auch Dewall S. 52, unter Nr 46.
S. 75, Z. 4 f.: dem Berichte des Auditeurs Grabbe vom 27. ejusdem:
Dieser fehlt bei den Akten.
S. 75, Z. 37: cessat: fällt weg.