Nr. 453, siehe GAA, Bd. VI, S. 77 | 12. April 1834 | | Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Karl Leberecht Immermann (Düsseldorf) | Brief | | | | Vorangehend: keine | Nachfolgend: |
| Hochgeehrtester Herr! 15 Ueberbringer dieses ist der Schauspieler Gerstel. Er wünscht nichts, als Ihre Bekanntschaft zu machen, und ich wünsche bei dieser Gelegenheit mich bei Ihnen in Erinnerung zu bringen. Der Gerstel hat Feuer und Geist. Er sehe, wie es sich entwickelt. — Mir geht's sonderbar: — doch ich sag's nicht. 20 Mein Stück „Aschenbrödel“ hab ich verloren beim Umräumen. Nun wollt' ich einen Roman schreiben, verlor mich aber dabei in Reflexionen, brauche ihn daher zu Fidibus. Jetzt bin ich beim Hannibal, einer Tragödie, und ich hoffe, es sind darin Nebensteige, die nicht an meinen Napoleon erinnern. 25Nichts schändlicher als Manier. Eine Antwort wäre mir lieb. So leicht schließ' ich mich nicht an, aber Sie haben sich gegen mich benommen, wie Wenige, und die Wenigen sind die stärksten. 30 Auditeur. Detmold, am Tage der Schlacht von Montenotte [12. April], nun nur Erinne- rung anno 1834. [GAA, Bd. VI, S. 78] |
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