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Nr. 474, siehe GAA, Bd. VI, S. 92thumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Frankfurt a. M.) an Moritz Leopold Petri (Detmold)
Brief

        Handschrift Lieber Petri!

10  Besorge doch die erste Inlage an meine Mutter, und laß
Ziegler sagen, er möchte doch pto der einzuklagenden Deserviten
nach meinem letzten Brief verfahren, oder mir schreiben,
ob er diesen Brief nicht bekommen hätte.

  Dann Petri, wir sind ja Freunde, wirf bisweilen ein Auge
15und ein Ohr auf das Benehmen meiner Frau. Viel zu hoch
stehst Du in meinen Gedanken, als daß ich damit meinte,
Du solltest mir Kleinigkeiten zuflüstern. Thut sie aber laute,
tolle Schritte, melde es dem, Handschrift der Dich von Kindheit an allen
Bekannten vorgezogen hat.

20  Den Brief an meine Frau, kannst Du durch einen Dritten
bestellen lassen. Ich ließ ihn offen damit Du sähest nichts
Böses wär' drin. Auch der an meine Mutter ist deshalb offen.
Siegle beide zu.

  Ich befinde mich wohl, und viele Besuche belehren mich, daß
25ich bekannter bin als ich glaubte. Mein Hannibal wird, ich
sag's, immer besser.

  Dann hätt' ich gern, daß Du meiner Mutter, drei Monat
lang, aber nicht anders als jeden Monat, von Ankunft dieses
Briefes an gerechnet, Handschrift pro jeden Monat vier Thaler Pr. C.
30bezahlest, mit der Bedingung ½ rthlr. davon an Minchen
Wallbaum abzugeben. Es wird beiden freuen aus Deinen und
meinen Händen das Geld zu erhalten. Ich dachte bei der
Abreise nicht daran, aber Du erhält'st alle 3 Monat
Deine Auslage sicher zurück. Es ist nur um das Porto zu
35sparen, indem ich so handle. Ich und mein Buchhändler haften.
Er schickt alle 3 Monate Kataloge. Thut er's nicht, schick' ich.

Schreib mir. Unfrankirt und wahr. Den Brief verbrenn' ich.
Frankfurt am Main    Dein
        2 Nov. 1834.                                  Grabbe

[GAA, Bd. VI, S. 93]

 


(Macht meine Frau offenbare Schritte, schreib mir's. Ich diene,
wo Du es nöthig glaubst wieder, und bedarf hier Freundes-Nachricht.)
Handschrift 

 

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1812Adolph Henrich Grabbe 
1814Adolph Henrich Grabbe 
1815Adolph Henrich Grabbe Nr. 7, 28. Februar 1815
1817Adolph Henrich Grabbe Nr. 15, 06. August 1817
1818Adolph Henrich Grabbe Nr. 16, 01. Februar 1818 — Fürstlich Lippisches Konsistorium Nr. 18, 07. Februar 1818 — Fürstin Paulina zur Lippe Nr. 17, 07. Februar 1818
1819Adolph Henrich Grabbe Nr. 26, 04. May 1819
1820Fürstlich Lippisches Konsistorium Nr. 28, 01. April 1820
1824Fürstlich Lippische Regierung Nr. 83, 17. Februar 1824
1826Christian von Meien  — Fürstlich Lippische Regierung  — Christian Gottlieb Clostermeier 
1827Georg Ferdinand Kettembeil Nr. 120, 28. April 1827
1828Christian von Meien Nr. 145, 09. Januar 1828 — Fürstlich Lippisches Militärgericht 
1829Christian von Meien Nr. 251, 22. Dezember 1829
1831Wilhelm Christian Ludwig Stedtfeld Nr. 303, 10. May 1831 — Fürstlich Lippische Regierung Nr. 307, 17. May 1831 — Freimeister F. Brauns Nr. 308, 24. May 1831
1833Catharine Sagel Nr. 381, 25. März 1833 — Magistrat Nr. 393, 30. May 1833 — Henriette Kehde Nr. 401, 25. Juni 1833 — Fürstlich Lippische Regierung  — Friedrich Althof Nr. 408, 12. Juli 1833 — Wilhelm Piderit Nr. 412, 10. Oktober 1833 — Ludwig Rötteken Nr. 414, 14. Oktober 1833
1834Wilhelm Arnold Eschenburg  — Obristleutnant Friedrich Adolph Böger  — Christian von Meien  — Fürstlich Lippische Regierung  — Karl Friedrich Simon Groskopf Nr. 456, 28. April 1834 — Heinrich Christian Albrecht Clemen Nr. 489, 13. Dezember 1834
1835Karl Leberecht Immermann  — Carl Georg Schreiner  — Louise Christiane Grabbe 
1836Jakob Stang  — Louise Christiane Grabbe  — Karl Leberecht Immermann Nr. 682, 17. Februar 1836
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