Nr. 474, siehe GAA, Bd. VI, S. 92 | 02. November 1834 | | Christian Dietrich Grabbe (Frankfurt a. M.) an Moritz Leopold Petri (Detmold) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: |
| Lieber Petri! 10 Besorge doch die erste Inlage an meine Mutter, und laß Ziegler sagen, er möchte doch pto der einzuklagenden Deserviten nach meinem letzten Brief verfahren, oder mir schreiben, ob er diesen Brief nicht bekommen hätte. Dann Petri, wir sind ja Freunde, wirf bisweilen ein Auge 15und ein Ohr auf das Benehmen meiner Frau. Viel zu hoch stehst Du in meinen Gedanken, als daß ich damit meinte, Du solltest mir Kleinigkeiten zuflüstern. Thut sie aber laute, tolle Schritte, melde es dem, der Dich von Kindheit an allen Bekannten vorgezogen hat. 20 Den Brief an meine Frau, kannst Du durch einen Dritten bestellen lassen. Ich ließ ihn offen damit Du sähest nichts Böses wär' drin. Auch der an meine Mutter ist deshalb offen. Siegle beide zu. Ich befinde mich wohl, und viele Besuche belehren mich, daß 25ich bekannter bin als ich glaubte. Mein Hannibal wird, ich sag's, immer besser. Dann hätt' ich gern, daß Du meiner Mutter, drei Monat lang, aber nicht anders als jeden Monat, von Ankunft dieses Briefes an gerechnet, pro jeden Monat vier Thaler Pr. C. 30bezahlest, mit der Bedingung ½ rthlr. davon an Minchen Wallbaum abzugeben. Es wird beiden freuen aus Deinen und meinen Händen das Geld zu erhalten. Ich dachte bei der Abreise nicht daran, aber Du erhält'st alle 3 Monat Deine Auslage sicher zurück. Es ist nur um das Porto zu 35sparen, indem ich so handle. Ich und mein Buchhändler haften. Er schickt alle 3 Monate Kataloge. Thut er's nicht, schick' ich. Schreib mir. Unfrankirt und wahr. Den Brief verbrenn' ich. Frankfurt am Main | | Dein | 2 Nov. 1834. | | Grabbe | [GAA, Bd. VI, S. 93] (Macht meine Frau offenbare Schritte, schreib mir's. Ich diene, wo Du es nöthig glaubst wieder, und bedarf hier Freundes-Nachricht.) |
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