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Nr. 707, siehe GAA, Bd. VI, S. 340thumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Moritz Leopold Petri (Detmold)
Brief

                    Handschrift Lieber Petri!

Weil ich nicht die Marqueure, welche bei Meier dermalen viel
25zu thun haben, nach besserem Papier herumschicken mag, ist
Gegenwärtiges auf mein gewöhnliches Concept geschrieben.
Das „motivirte Urtheil“ folgt beian retour. Man müßte wenig
Verstand haben, um nicht zu merken, daß des Dr. Paulus
Epilog ganz unverständig ist. Sein Namensgenosse, der Apostel,
30war 1000 mal consequenter. Gutzkow und das junge Deutschland
sind in Verachtung gerathen, werden sich auch nicht herausretten,
weil sie kein Talent haben. Sie wollten mich auch
fangen. Handschrift Ich hütete mich, doch diese Wally ist ganz ohne

[GAA, Bd. VI, S. 341]

 


Bedeutung, und wird nur durch diese Broschure einige erhalten,
woran vielleicht Geldspeculanten, Professoren darunter,
arbeiten. Gutzkow sitzt sicherlich selbst dazwischen. Paulus
hat 1800—4 den Spinoza herausgegeben, und zeigt immer
5mehr, daß er ihn nicht verstanden.
                                   
[Detmold.] Den 21 Jun. 1836.    Dein
                                   

  Leih mir ein Buch. Ich werde just gestört. Gib mir auch
10Themata für's Magazin. Hierbei auch mit Dank Handschrift das mir
geliehene Magazin zurück. Ich will in jedes Blatt was liefern.
[Adresse:] Handschrift Sr Wohlgeboren dem Herrn Canzleirath Petri.
Mit einem Buche u. dem Lipp. Magazin.