| [GAA, Bd. I, S. 445] So fern die Seligkeit — Mich faßt ein Schwindel, Wenn ich, den heitren Brautkranz in den Locken, Zufällig im kristallnen Bach mein Bild Erblicke — Grünt der Kranz noch lange fort, 5So sind es meine Tränen, die ihn frisch Erhalten! — Weh, ich weiß, was meine Seel um- düstert! Noch gestern nacht hört ich sein Schwert erklingen Und seine Stimme tönen. — Und sei Er der Gott 10Der Hölle, dir Octavio bleib ich treu! Du hast mein Wort! Dich will, dich muß ich lieben, Und sollt ichs dadurch lernen, daß ich mir Das Herz zerbräche — Liebe weniger Als Ehre! — 15 Ach wie müd bin ich! Das Rauschen Der Hochzeit, ihre weißen Prachtgewänder, Wie donnerlaute weiße Wetterwolken, Die gegen Mittag an dem Horizont Aufsteigen, um sich abends zu entladen, 20Schwebt das mir vor — ich bin erschöpft, wie vorm Gewitter — könnt ich schlummern und mein Auge Zuschließen! — Ach es lächelt doch nicht wieder! — Sie setzt sich auf eine Rasenbank, wie zum SchlummerDon Juan 25— Was hört ich? Lieb' zeugt Liebe! Und tut sie's Auch nicht, so wüßt ich noch ein sichrers Mittel: Verachtung! Denn Verachtung zu ertragen, Dazu ists Weib zu eitel — — Ha, sie liebt mich! Nur Tugend, Treu, schützt sie entgegen. — Was 30Ist Eisen im Schmelzofen, und was ist Tugend Bei dem Verliebtsein? Tugend wirft man schon Zu Boden, wagt man mutig nur den Angriff — Bei Weibern gar ist sie nur eine Art Koketterie, die unsren Sieg versüßt. 35Der Unschuld Bestes ist, sie zu verlieren. 'Ne Art Instinkt lehrt das die Damen, — auch Die Donna Anna fühlt davon ein bißchen! Er tritt zur Donna Anna Erwache, Holde! 40 Donna Anna aus ihrem Schlummer aufblickend O Madonna! — Er! — Er selbst! — |
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