| [GAA, Bd. I, S. 637] das pontische Heer eine zweite Niederlage erlitt, und kämpfte glücklich gegen die in Makedonien eingefallenen Maider und Dar- daner. Da er in Sullas späterer Geschichte nicht mehr erwähnt wird, so hat er vielleicht dessen Rückkehr nach Italien nicht mehr erlebt. S.304, Z.6:Kaphis, ein Grieche: Kaphis, ein Phokier und Parteigänger Roms, wird von Plutarchos in der Schilderung von Sullas griechischem Feldzuge erwähnt. Er ist einer der Freunde Sul- las und wird von diesem im Jahre 86 zu den Amphiktyonen von Delphoi (d. i. dem Verbande von griechischen Staaten um dieses zentrale Heiligtum) gesandt, um die heiligen Schätze des Apollon sich als Kriegskontribution ausliefern zu lassen. Ferner leistet er dem römischen Feldherrn im Kampfe gegen Archelaos, einen der Feld- herrn des Mithridates, dadurch einen großen Dienst, daß er, den Feind täuschend, den L. Hortensius und dessen Truppen auf sicheren Wegen aus Thessalien über den Parnaß nach Tithora in Boiotien führt und dadurch die Vereinigung dieser Heeresgruppe mit der Kriegsmacht des Sulla ermöglicht. S.304, Z.7:Mithridates, König von Pontus: Das pontische Reich war von Mithridates III., als König von Pontos Mithrida- tes I., geb. um 338 v. Chr., am Südufer des Pontos Euxeinos im Tale des Iris gegründet worden. Ihm gehörten zuerst das pontische Kappadokien und ein Teil von Paphlagonien, später Galatien, das taurische Kappadokien und zeitweise sogar Groß-Phrygien an. Die größte Ausdehnung gewann es unter Mithridates VI. Eupator Dionysos, der Klein-Armenien und die Küstenländer des Pontos eroberte. — Mithridates (richtiger: Mithradates) wurde etwa 132 v. Chr. zu Sinope, der Hauptstadt des Reiches, geboren und ge- langte im Jahre 111 zur Regierung. Deren erste Zeit war mit der Erweiterung der Grenzen durch Eroberungen im Norden und Osten ausgefüllt; nach deren Abschluß wandte sich Mithridates der Ab- rundung und Vergrößerung seines Reiches in Kleinasien zu. Da die Römer dessen besten Teil besaßen, auf den Rest aber maßgebenden Einfluß ausübten, so mußte es zu einem kriegerischen Zusammenstoße mit dem römischen Reiche kommen, wenn Mithridates seinen Plan verwirklichte. Der erste der drei Mithridatischen Kriege brach im Jahre 89 aus. Da man in Griechenland, besonders in Athen, in Mithridates den Befreier sah, so wurde er durch eine Gesandtschaft gebeten, dort einzugreifen. Dies geschah; jedoch endete der Feldzug mit einem völligen Mißerfolge des pontischen Königs. Da sich auch in Kleinasien das Kriegsglück von ihm abwandte, so kam es im August 85 zum Frieden von Dardanos, der im wesentlichen den Besitzstand vor dem Ausbruch des Krieges wiederherstellte. — Der dritte (nach an- derer Zählung der zweite) Krieg gegen Rom wurde von Mithridates im Frühjahr 73 mit einem Einfall nach Bithynien eröffnet. Nach wechselvollen Kämpfen wurde das Schicksal des Königs nicht nur durch die Erfolge des römischen Oberfeldherrn Pompeius, sondern auch durch Empörung im eigenen Lager entschieden. Als auch sein Lieblingssohn Pharnakes von ihm abfiel, entschloß sich Mithridates zum Tode durch Gift. Da aber bei seinem daran gewöhnten Körper die Wirkung ausblieb und der Versuch, sich das Schwert in die Brust zu stoßen, mißlang, so bat Mithridates einen keltischen Söld- |
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