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GAA, Bd. II, S. 215 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 215]

 


Der rote Himmel brennt einäugig mit
Der Sonn auf ihre Häupter, — Sterne glänzen
Und zeigen ihnen Stund und Tag, — die Schlangen
Umringeln und die Leu'n umbrüllen sie —
5Die Karawanen fliehn vor ihnen her —
Sie ihnen nach, und wissen nicht,
Worauf sie reiten, welcher Abgrund
Dicht unter ihrer Rosse Hufen dämmert —
Ganz Afrika ist unterwölbt, und Sonn
10Und Sterne flammen unter seinem Boden
Erstdruck Noch sengender als über ihm! Daher
Die rätselhaften Ungetüme, die
Fast jeden Tag dies Land gebiert!
Caleb Wie groß
15Ist Allahs Macht!
Achmet Nicht Allahs — Satanai
Ist es, der dort sein Reich gegründet hat, —
Da blühen Sterne, Sonnen, Blumen, Früchte,
Allein von Höllenfeur sind sie geschwängert,
20Weh jedem, der sie sieht, der sie genießt —
Für stets ist er verloren — Unterm Meer
Bei Tunis steht Dom Daniel, die Werkstatt
Des Satanai für die ganze Erde —
Es führen Millionen goldne Stiegen
25Zu ihm hinunter, aber keine führt
Den Niedersteigenden zurück — 's ist unbegreiflich,
Wie Allah es erduldet, aber es
Ist wahr!
Mehrere Sarazenen O weiter, weiter!
30Agib und Caleb Still doch, still,
Und hört!
Erstdruck Achmet In des Domes Hallen,
Die tief wie Höllen, weit wie Himmel sind,
Wo riesge Feuerberge endlos stehen,
35Um sie als Fackeln zu erleuchten, feiern
Sie die Mysterien, mit welchen sie
Die Welt verpesten durch
Das Böse — In den Erdennabel senken
Sie da die Keime aller Untat, und
40Wenn Heere mordend ihre Lanzen heben,
So seht ihr ihrer Aussaat Ähren wogen,