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[GAA, Bd. III, S. 504]

 



  Ordnet man diese Bruchstücke zunächst nach ihrer äußeren Form,
so ergeben sich die folgenden Gruppen:

  1. Blätter unregelmäßigen Formats,

  2. Quartblätter,

  3. Folioblätter.

  Die unter 2. und 3. aufgeführten Blätter unterscheiden sich wieder,
je nachdem ob sie unpaginiert oder paginiert sind.

  Auf diese fünf Gruppen verteilen sich die 102 Bruchstücke, wie
folgt:

  1. Blätter unregelmäßigen Formats: 4.

  2. Unpaginierte Quartblätter: 23.

  3. Unpaginierte Folioblätter: 6.

  4. Paginierte Quartblätter: 46.

  5. Paginierte Folioblätter: 23.

  Nimmt man den Inhalt der Blätter zum Prinzip der Einteilung,
so kommt man zu folgenden Gruppen:

  1. Notizen.

  2. Entwürfe.

  3. Bruchstücke von Ausarbeitungen oder Reinschriften.

  Von den 102 Bruchstücken entfallen auf die erste Gruppe drei, auf
die letzte sieben, auf die Entwürfe der Rest von 92, also weitaus die
meisten.

  Wenn in dieser Ausgabe versucht worden ist, die 102 (oder
nach ihrer Zusammenfügung 85) Bruchstücke in eine zeitliche Ord-
nung zu bringen, so kann das Ergebnis keinen Anspruch darauf er-
heben, endgültig zu sein. Ob bei der Dürftigkeit und Lückenhaftig-
keit des überlieferten Materials überhaupt eine endgültige Anord-
nung je möglich sein wird, muß dahingestellt bleiben.

  Bei der Ordnung der Bruchstücke wurden äußere Kriterien zu
Hilfe genommen.

  An den Anfang sind die wenigen Notizen gestellt worden. Dies
soll nicht bedeuten, daß Grabbe bei der Niederschrift des Werkes
damit begonnen habe. Vielmehr werden sie im Verlaufe der Arbeit
zu dem Zwecke entstanden sein, auftauchende Vorstellungen, Ein-
fälle oder bloße Namen rasch festzuhalten.

  Es liegt in der Natur der Sache, daß Blätter mit einer Menge von
Korrekturen einer früheren Zeit angehören werden als solche, die
deren verhältnismäßig wenige aufweisen.

  Nun hat es den Anschein, als habe Grabbe die Niederschrift des
Dramas auf unpaginierten Blättern begonnen, und zwar zunächst
auf Quartblättern. Möglicherweise hat dies seinen Grund darin, daß
er bei der Aufzeichnung der einzelnen Szenen oder Dialoge nicht
der Reihe nach vorging, sondern je nach Stimmung bald die, bald
eine andere Partie herausgriff, ohne sich noch bis zum letzten klar
darüber zu sein, welche Stelle ihr im Gesamtwerke zukommen
werde. Es lag also nahe, die Bezifferung der Seiten zu unterlassen,
um sie später nachzuholen, sobald die Zeit gekommen war, die ein-
zelnen Blätter in einen geordneten Zusammenhang zu bringen. Diese
Arbeitsweise scheint durch den vom 3. Juni 1829 datierten Brief
des Dichters an Kettembeil bestätigt zu werden, in dem es u. a.
heißt: „Stücke des Barbarossa geht nicht. Ich schreibe schnell Concept