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[GAA, Bd. IV, S. 481]

 


1830—1840. Ein Beitrag zur Vorgeschichte der kirchlichen und
politischen Bewegung unter den rheinischen Katholiken“, Straßburg
im Elsaß, Herder 1914 = Straßburger Beiträge zur neueren Geschichte,
Bd 11, S. 21—22, 175—76, 182.) Schreiners Todesjahr ist
nicht bekannt. Nach einer älteren Mitteilung aus Düsseldorf soll
er sich im Jahre 1853 heimlich von dort entfernt haben und in
Amerika gestorben sein.
  Die Schreiner'sche Buchhandlung hat vermutlich bereits um 1793
bestanden, und zwar unter der Leitung Johann Heinrich Christian
Schreiners. Dieser selbst deutet an, daß er im Jahre 1799 „seit
ohngefähr 6 Jahren“ Bücher verkauft habe. („Gedanken über das
einreißende Schuldenmachen junger Leute, nebst Vorschlag zu deren
Einschränkung“, Düsseldorf 1803, S. 21.) 1817 befand sie sich auf
der Mittel-Straße. Das Adreßbuch für Rheinland und Westfalen
von 1839 führt S. 23 auf: J. H. E. (wohl falsch statt „C.“) Schreiner,
Buch- und Schreibmaterialienhandlung und Leihbibliothek, Mittel
-Straße. Dort, in Nr. 691, wird noch in den Düsseldorfer Adreßbüchern
von 1847 (S. 137) und 1850 (S. 180) der Buchhändler
Carl Georg Schreiner, Firma J. H. C. Schreiner, nachgewiesen. Für
die Jahre 1851—54 ist kein Adreßbuch in Düsseldorf erschienen;
in denen der folgenden Jahre erscheint die Buchhandlung nicht mehr.
(Auskunft des Düsseldorfer Stadt-Archivs.) Von diesen Angaben
weichen diejenigen ein wenig ab, die Dr. Tönnies auf den S. 60—62
seines Aufsatzes: „Buchdruck, Buch- und Kunsthandel zu Düsseldorf
“ („Zeitschrift des Düsseldorfer Geschichtsvereins“ Nr 3, 1883,
S. 49—65) macht, ohne seine Quellen anzugeben. Danach ist der
Vater Carl Georg Schreiners in Düsseldorf zuerst im Jahre 1794
nachweisbar, wo er auf der Flinger-Straße bei dem Tabak-Fabrikanten
Karl Hillenbrand gewohnt hat. Das genannte Jahr brauche
jedoch mit dem seiner Etablierung nicht identisch zu sein. Das
Schwergewicht seines Geschäfts habe Sch. damals auf die Leihbibliothek
gelegt, oder, wie er selbst sie nannte, das Lesemuseum. Dieses
umfaßte 1051 Bände. Im Juni 1797 war er nach der Bilker-Straße
(Sect. B Nr. 359) verzogen. Nun erst habe er sein Geschäft um
eine Buchhandlung vergrößert, sich auch im selben Jahre verlegerisch
betätigt. (S. 60—61.)
  Einige Details über Schreiner und seine Buchhandlung ergeben
Akten des Düsseldorfer Staatsarchivs. Von Zeit zu Zeit mußte
dem Oberpräsidenten der Rhein-Provinz eine Übersicht der im
Regierungsbezirke Düsseldorf vorhandenen Buch- und Kunsthandlungen
mit „Bemerkungen über Character, Ruf und Wohlhabenheit
des Chefs jedes Etablissements“ eingereicht werden. Nach einem
solchen, aus Düsseldorf vom 20. September 1833 datierten Berichte
lebte Schreiner „als ein ernster, ruhiger und gesitteter Bürger in
guten Verhältnissen“. („Acta betreffend die Nachweisungen der am
Schlusse jeden Jahres vorhandenen Buchdruckereien, Buchhandlungen,
Leihbibliotheken, Lesegesellschaften u. Lithographien in dem
RegierungsBezirke Düsseldorf 1832—1849.“ Bestand: Regierung
Düsseldorf. Nr 332. Bl. 15b-16a.) In einem weiteren Berichte,
eingereicht unterm 23. Juni 1843, heißt es: „Erfreut sich fortwährend
eines guten Rufes und lebt in guten Verhältnissen.“ (Ebenda