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[GAA, Bd. VI, S. 346]

 


                    Beilage.

In der „Eleganten Welt“ und im „Morgenblatt“ sind unsre
Sachen nun auch recensirt.

[Detmold, Juli (?) 1836.]
5            Handschrift Hochgeehrtester Herr Schreiner!

Ich wollte Sie wegen der 231, schr. zweihundert ein und
dreißig Thaler, nur um ein bischen Geduld bitten, indem ich
vor Vollendung der Hermannsschlacht, die ganz sicher bald
fertig und copirt ist, nicht in mein Haus und seinen Aerger
10einziehe. Sie haben ja dem Runkel mit weit mehr Risico als
Sie bei mir zu befürchten haben, weit größere Gefälligkeiten
gethan. Auch will ich die Summe Handschrift gern mit 5 Procent verzinsen,
kurz und gut, ich bin dafür sicher und zahle sie gewiß
bald. — Wenn Sie bei meinen Werken Schaden haben, wie
15Sie schreiben, thut's mir leid. Ich begreife aber dann nicht,
wie Uechtriz Rosamunde, Babylonier (die, entre nous gesagt,
beide unter aller Kritik sind, und welche Sie auch wohl nur
aus besondren Beweggründen angenommen haben) Ihnen
irgend einen Vortheil bringen. Daß meine Sachen nun auch
20im Morgenbl. und in der Eleganten im Ganzen sehr kräftig
und günstig recensirt sind, hab' ich Ihnen schon Handschrift geschrieben.
So faul wie Sie meinen, bin ich in Düsseldorf nicht gewesen.
Bedenken Sie, außer den bei Ihnen herausgekommenen Stücken:
circa 4mal die Hermannsschlacht umgearbeitet; meine geschäftliche
25und sonstige Correspondenz; die manchen, oft auf dem
Krankenbett gelieferten Aufsätze für Runkel und Hons, wovon
letztere auch in der Ferne nicht ohne Glück gewesen sind,
wie ich in Hagen erfuhr, ohne daß der Lobredner mich kannte,
— beweisen eine ziemliche Thätigkeit. Hons erhält binnen
3014 Tagen allerlei Artikel für das Blatt, und ich wünschte nur,
er gäbe mir außerdem ihm paßlich dünkende Handschrift Themata auf,
welche ich, ohne in Düsseldorf gegenwärtig zu seyn, von Detmold
aus bearbeiten kann. Mein Vermögen habe ich übrigens
in meinem Brief viel zu gering angegeben. Ich wollte weder
35Ihnen renomistisch erscheinen, noch von dem Postmeister
Runnenberg mehr attestiren lassen als zu Ihrer Beruhigung
nöthig ist. Was dem Balbier noch der mich übrigens zuletzt
nicht mehr rasirt hat, höchstens zukommt, sind nicht 18, sondern