Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. I, S. 382 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. I, S. 382]

 


Zum Leben, wenn die Tugend schon verweste!
Vernunft! Der Konsul fällt, mit ihm mein Sohn,
Verfassung und Gesetze trümmern ein,
Die schnödsten Landsverräter triumphieren,
5Das alles schadet nichts, geschmeidig salbt
Vernunft die steifen Nacken, löst die Zungen
Und läßt uns der Rebellen Füße lecken!
Ancharius
Verschwendung wärs, hier etwas zu erwidern. —
10— Ihr guten Bürger, hört mein Wort:
Ich bin dem Marius von Jugend auf vertraut,
Er kennt mich, und ich denke, er mißschätzt
Mich nicht. Ich will, von Abgeordneten
Erstdruck Begleitet, zu ihm gehen, euren Gruß
15Ihm überbringen und mit ihm eur Wohl
Besprechen.
Handschrift Das Volk Edler Ancharius! tu das! Braver Mann!
Und sag dem Cajus, vergiß es nicht, sag ihm,
Wie inbrünstig wir ihn ersehnen.
20Ancharius zu den ihn umgebenden Senatoren
Ein jeder also, der das Leben mehr
Als mitleidswürdige Verzweiflung weiß
Zu achten, schließe sich an meine Seite.
Mehrere schließen sich an ihn und er geht mit ihnen ab 25
Crassus der Vater Geht nur, ich tret in eure Spur,
Jedoch zum andren Ziel! — Dem dunklen Pluto
Und seiner Gattin weih ich mich zum Opfer, —
Ich flehe, daß sie mich nicht von sich stoßen,
Handschrift Denn schlechte Hände, Fäuste der Rebellen,
30Entsenden statt der Priester mich zu ihnen!
— Auf, Marius, wo bist du?
Er will fortstürzen
Saturninus springt ihm entgegen
Zurück, du Schurke! Dein Lauf ist aus, verröchle!
35Erstdruck Durchstößt ihn mit dem Speer
Tretet ihn zu Kot!
Antonius wegflüchtend Weh, Wehe!
Saturninus Fangt den Mark Anton!
Viele Stimmen Hussa, angedonnert, brecht dem Scävola das
40 Haus auf.
Handschrift Sextus He, Scävola, heraus!