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GAA, Bd. I, S. 385 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. I, S. 385]

 


Davon herabzustürzen!
Marius Still vom Sturz,
Er macht mich schwindeln — Jetzt sind wir im Steigen!
— Abscheulich, wenn ich für des Vaters Wiese
5Die Welt zu teuer hätte eingekauft!
Ich fürchte, wer von ihr den größten Teil
Besitzt, besitzt den größten Jammer! — Doch,
Sei's wie es sei, — ich bin beleidigt, — das
Bleibt wahr! — Ihr Krieger, wenn ihr einzieht, so
10Erinnert euch an meine graue Scheitel,
Gedenkt an mein zerrißnes altes Herz,
Handschrift Bei jedem Steine, welchen ihr erblicket,
Vergesset nicht, daß ich ihn hab errettet!
Die Marianer Wohin wir blicken, fliegen unsre Lanzen!
15Erstdruck Sertorius beiseit zu Cinna
Was denkst du zu der blinden Wut? Sie schwillt
Entsetzlich! Endlich wär ein Einhalt ratsam!
Noch ist er möglich!
Cinna Für die Sicherheit
20Der römschen Buben sollt ich etwa streiten?
Das hätten sie um mich verdient! Mag Zorn
Sie schlagen! Er ist ja ihr eignes Werk!
Sertorius Vergiß nicht, daß der Löwe, losgelassen,
Auch seines Wärters nicht verschont.
25Handschrift Cinna Gewandt
Verkleidest du die Sorg um deine Freunde
In Sorge, welche du um mich empfindest.
Sertorius Wohl, wie du meinst! es wird dich reuen!
— Doch schaut! Roms Tor geht auf!
30Cinna Fürwahr, es nahn
Gesandte! der Ancharius darunter!
Sertorius Die Stadt will also friedlich sich ergeben.
Erstdruck Cinna So ist Octavius gewiß gefallen!
— Sie trafen eine gute Botenwahl,
35Denn der Ancharius war immerdar
Ein treuer Freund und hat zu keiner Zeit
In unsre Acht gewilligt.
Handschrift Der junge Marius Alles eins!
Es lebt kein Schuldloser in Rom! Denn wer
40Uns nicht verbannt hat, hat es doch gelitten!
Ancharius kommt mit Senatoren