Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. I, S. 603 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. I, S. 603]

 


Verweis zum Text S.244, Z.31 f.: er hatte wieder starken Durst nach Sekt [ usw. ]:
Vgl. dazu Offenb. Joh. 10, 10: „Und ich nahm das Büchlein von
der Hand des Engels und verschlang es, und es war süß in
meinem Munde wie Honig; und da ich's gegessen hatte, grimmte
mich's im Bauch.“
Verweis zum Text S.245, Z.15 f.: „hier ist nicht Raum zu schlagen“: „Hier ist nicht
Raum zum Schlagen, nur zum Würgen;“ Wallenstein in „Wallen-
steins Tod“ III, 20.
Verweis zum Text S.245, Z.16 f.: „ich wills lieber doch nicht tun“: Wallenstein
in „Wallensteins Tod“ I, 6.
Verweis zum Text S.245, Z.26: Shakspeare schreibt Erläuterungen zu Franz Horn:
H. (1781—1837) lebte seit 1809 in Berlin und übte dort, ungeachtet
eines gichtisch nervösen Unterleibsleidens, das ihn fast immer bett-
lägerig machte, eine ausgedehnte literarische Tätigkeit aus. Er er-
teilte Privatstunden, hielt öffentliche Vorlesungen über literarische
Gegenstände, insbesondere über Shakespeare, und schrieb Rezen-
sionen. Von seinem Werke „Shakspeare's Schauspiele, erläutert“
(Th. 1—5, Leipzig, Brockhaus 1823—31) lag 1823 der erste Teil
vor. Er möchte damit alle diejenigen, welche „denken und empfin-
den können und wollen“, mit dem „inneren Wesen“ der Shake-
speare'schen Dramen vertraut machen und ihnen deren Lektüre er-
leichtern, indem er jene Werke „einzeln durchgehe, die Idee, den
Organismus und die einzelnen Charaktere zu entwickeln versuche“,
mit einem Worte: „das durch den Dichter Producirte kritisch repro-
ducire“ (I, 43). Da nun H. eine mehr ethisch als ästhetisch einge-
stellte Persönlichkeit war, so fand er die Grundidee der Stücke
meist in einem philosophischen oder moralischen Allgemeinsatze, und
er faßte dann das Stück als eine Erläuterung dieses Satzes auf.
Zuweilen sieht er auch rein christliche religiöse Absichten in Shake-
speares Dramen hinein. So konnte es nicht ausbleiben, daß diese Er-
läuterungen immer wieder den Spott der Zeitgenossen auf sich
zogen. In Grillparzers „Prokrustes“, dem Fragment einer „Tragi-
komödie mit dem Chor in drei Aufzügen“ (1824), heißt es: „Dem
tüchtigsten Schafbocke der Herde, Shakespeare, dem die abgeschnit-
tenen Teile immer nachwachsen wollen, sind zwei Lämmer an die
Seite gegeben, die ihn einengen und abhalten, die Erklärer Tieck und
Franz Horn.“ („Sämtliche Werke“, hrsg. von Moritz Necker, Bd 11,
Leipzig, Hesse & Becker o. J., S. 132.) Als Grillparzer 1826 Deutsch-
land besuchte und nach Berlin kam, führte ihn, wie er in seiner
Selbstbiographie erzählt, Fouqué zu Franz Horn, „der im Bette
lag und aus dem Kranksein eine Art Geschäft zu machen schien.
Über alles, was er dachte und sagte, war eine Mattigkeit verbrei-
tet“, die Grillparzer später auch in seinem Kommentar zu Shake-
speare wiederfand. „Er war“, so fährt jener fort, „der erste dieser
Kommentatoren, die sich von Tieck bis Gervinus alle Mühe gege-
ben haben, diesen verständlichsten aller Dichter unverständlich zu
machen.“ („Sämtliche Werke“, Bd 12, S. 111.) Im fünften Akte
von Platens „romantischem Oedipus“ (1828) sagt Nimmermann zum
Verstande: „Wer kümmert um Verstand sich noch? / Mich lies,
Fouqué studire dann, und sämmtliche / Franz-Horn-Zigeunerzeune-
deutsch-Berlinerei“ („Gesammelte Werke“, Bd 4, Stuttgart & Tübin-