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GAA, Bd. II, S. 267 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 267]

 


Verlassene zu trösten und zu schützen.
Olympia O welche glänzende Gestalten!
Der Gnom Sie scheint uns doch für hübsch zu halten!
Handschrift Olympia Unsterbliche Blumen,
5Voll ewigen Lichtes,
(Leicht merkt es der Blick)
Durchleuchten das Haar!
Noch schönere Blumen
Des seligsten Lächelns
10Umstrahlen die Stirn!
Der Gnom Und sieh die Kleider, Kind, die Purpur-Kleider!
Die machte nicht so'n irdscher Ziegenbock,
Ein Engel war der Schneider!
O hätt ich auch erst so 'nen Rock!
15Olympia — Weh mir, daß ich dies träume — Nie vergeß
Ich die Erscheinung, und bin ich erwacht,
So seufz ich ewig, daß sie ist verschwunden! —
Die Königin der Feen Olympia, in meinen Armen fühle,
Daß nicht ein Traumbild mit dir spiele!
20Handschrift Olympia Mir wirds, als kehrten alte Zeiten wieder,
Als hört ich zaubervolle Wiegenlieder,
Als läg ich an der Mutter Brust
Und atmete des Kindes Lust!
Die Königin der Feen
25Aus meinem Stamme ja wardst du geboren!
Olympia Und ach! ich glaubte mich so ganz verloren!
Die Königin der Feen Wir werden dich zum König führen.
Olympia In dem Gewande, das ich trage?
Die Königin der Feen Deshalb nicht zage,
30Und hör, wie dich die Feen zieren!
Zu den Feen
Seht ihr dort India voll Wonne
Im Glanze ruhn von Südens Sonne?
Die Feen Es taucht aus dem Meere
35Handschrift Wie ein Fisch aus der Tiefe,
Und sonnet den Rücken
Im Strahle des Phöbus!
Wie bläuliche Perlen,
Stets heiter und wolklos,
40Umgürten die Tage
Das rollende Jahr ihm!