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[GAA, Bd. III, S. 270]

 


Berg und Feind nicht stören, erneure deinen alten Ruhm! —
Die zu lang geschonten Germanen ausgerottet!
Hermann
Euch ausgerottet, sagen wir und das Echo. Handschrift [151.] — Marsen,
5 wehrt ihnen den Uebergang über die Werre!
Die marsischen Reiter galoppiren hinunter, werden aber zu-
rückgeschlagen
Schön! Das Gute muß man für die beste Gelegenheit sparen
und nicht unnütz verquackeln. Ihr solltet die Römer zurück-
10 weisen und statt dessen holt ihr sie her! Soviel Weisheit hätt
ich bei euch nicht vermuthet.
Handschrift [152.] Der Hauptmann der Marsen
Ehre deinen Befehlen. Das Unmögliche konnten wir nicht
gegen die Uebermacht vollbringen. Hör und siehe: Marsen,
15 der Cheruskafürst hat uns beleidigt und verkannt, rächen wir
das durch unsren Heldentod! Er soll weinen lernen, statt un-
nütz zu schelten.
Er stürzt mit den Marsen unter die Römer und fällt mit
seinen Leuten nach einem heftigen Gefecht 20
Handschrift [153.] Hermann
hat ihm und den Marsen nachgesehen
Das regnet, — selbst meine Augen werden feucht. — Ha, ein
Mittel:
laut 25
Reiterei!
Die Geschwader der deutschen Reiterei sprengen an
Das wußt ich. Der Deutsche verläßt sein Pferd nicht, der
Reiter den Fürsten und der Fürst das Volk nicht.
Zu den Reitern 30
Handschrift [154.] Was sollen jene acht elenden, zerstreut für nichts und
wieder nichts um das feindliche Heer jagenden Turmen und
Krippenreiter weiter stolziren?
Ein deutscher Reiter
Sie sitzen zu Pferd als wären Hunde und Katzen aneinander
35 gebunden.
Armin
So zaudert nicht. Lehrt sie den Tod und fangt die schönen
Hengste und Stuten, worauf sie sitzen.
Die deutsche Reiterei sprengt hinunter, zerstreut die Turmen, 40
Handschrift [155.] von denen sich manche ihrer Mitglieder in die Legionen
flüchten, und kehrt zurück