Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. III, S. 272 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. III, S. 272]

 


Varus
Ohne meinen, ohne deinen Befehl?
Armin
Der Deutsche thut gern das [ Br 6 ] Handschrift [71.] Gute unangefragt.
5Varus
Ich aber will angefragt seyn! — Ruf' und schaffe jene Abzie-
henden zurück, und ich verzeihe dießmal ihrer Keckheit.
Hermann
Herr, du gebietest. — Mein Leibpferd!
10Er setzt sich auf
Braver Gaul, mir wirds auf dir gleich einem Vogel in der
Luft! — Quintilius Varus, das Verzeihen ist an uns!
Er sprengt auf die rechterhand liegende Dörenschlucht
Breitschulterige Enkel der hintergangenen, betrogenen, an den
15 Opferaltären der Handschrift [72.] Alpen hingemetzelten Cimbern, Am-
bronen und Teutonen, — gefror ihr Todesblut in euren Adern?
Rann Wasser bei Aquä Sextiä, bei Verona aus ihren Wunden?
Rüttelte mein Ahn, der Teutobach, vor Freude an seinen Ket-
ten, als sie ihn durch ihre Straßen schleppten wie ein wildes
20 Thier?
Die Deutschen
Die Großältern!
Hermann
Wurmen endlich ihre Leichen bei euch auf? — Schämt euch
25 vor meinem Pferd, ihr Zauderer, es gar schäumt vor Zorn.
Ein Cherusker
Drücke dem Vieh nicht so schrecklich die Sporen [ Br 71 ]
[73.] in die Seiten. Es fühlt auch wie ein Mensch.
Hermann
30 Und, die ihr von eurem rechtmäßigen Herrscher, von mir,
keine Willkühr duldet, duldet sie von den Mördern eurer
Väter?
Viele Deutsche
Wirst wieder unser?
35Hermann
Wars immer.
Deutsche
Gut das!
Armin
40 [Lücke im Papier, Kein] Joch, und wärs der hohe sternbesäte
Himmelsbogen, beugte mich zur Sclaverei. — Jene, da unten,