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[GAA, Bd. III, S. 35]

 


Der Reiterfeldherr
Dictator, das Thal wird hell und ungeheure Massen bewegen
sich darin.
Fabius Maximus
5 Hätte er durch seine List Hülfe bekommen? — In der That,
es ist an dem! Eine Reiterei mit Fackeln! Daß dich, die cour-
bettirt! Und das dumpfe Geschrei — Hätt ich nur einen
punischen Gefangnen Handschrift zur Hand, der es mir übersetzte!
Der Reiterfeldherr
10 Es lautet, als schrieen ein paar tausend Ochsen.
Fabius Maximus
Ochsen? Die könnten das nicht — o, du kennst noch keine
wüthende Menschenstimme die nur schreit so gräßlich! Das
thut die Macht des erregten Der Geist — — Sieh hin, genau:
15 sie tragen Mützen mit zwei Zipfeln, Schilde wie Bretter vor
den Köpfen, — so ist das Wappen Uticas — es sind neuan-
gekommene Uticenser!
Der Reiterfeldherr
Gleich sind sie hier — Es gilt Stand halten.
20Handschrift Fabius Maximus
Bei Nacht? Wo ein uns noch unbekannter Feind andrängt?
Und hier die verwegene geübte Reiterei uns gar zu um-
zingeln droht? Denn, schau mit welch beispielloser Kühnheit
ein Theil rechts und links die Felsen hinauf, in die Wälder
25 sprengt und die Bäume ansteckt — Nein — wir müssen den
Tag erwarten, um diesen Herren erst in die Augen zu sehen,
und ihre schwachen Seiten Handschrift ergründen. — Legionen, still zurück
über jene Höhen nach Casilinum!
Alle ab. Pause 30
Hannibal
mit seinem Heer
Ha, ha — Gehts Glück so weiter, hoff ich doch noch dem
Hasdrubal erzählen zu können, daß mir Rindvieh den Weg
zu ihm durch ein Dictator-Heer geöffnet! — Weiter!
— — —
35 Weite schöne Flur bei Cajeta. Im vollen Herbstschmuck
Winzer und Winzerinnen bei der Weinlese
Alle
Evoe Bacchus! Jo!