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Nr. 123, siehe GAA, Bd. V, S. 153thumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Moritz Leopold Petri (Detmold)
Brief

                    Handschrift Handschrift P. M.

  Du hast mich heute besuchen wollen. Es ist Nachmittags
gewesen. Ich bin morgen früh ganz gewiß, wie fast immer,
25bis Nachmittags 2 Uhr zu Hause, bleibe auch auf die Zeit
zu Hause, in welcher Du bestimmst kommen zu wollen, und
will auch Dich gern besuchen, alles nach Deinem Belieben,
sobald Du die Stunde bestimmst. Da nun ich pto Rhode gern
mit Dir spräche, so bitte ich tacite bis Morgen Nachmittag
302 Uhr mich anzusprechen, oder mir zu melden, wann ich
zu Dir komme. Nächste Woche gehe ich mit Meisterlin, Cölln,
pp nach Lage zum Spargel. Auch das ist eine überlegbare
Sache.

                                
35Grabbe.

Detmold den 4t Mai

        1827.

[GAA, Bd. V, S. 154]

 

 


123.

H: Doppelbl. in 20; ¾ S., Rest der Adresse auf S. 4. Aus dem
zweiten Blatte ist ein Rechteck mit der Adresse herausgerissen.
F: GrA
D: WW V 268, als Nr 40.

S. 153, Z. 28: Rhode: Johann Gottlieb Rhodes Werk: „Die heilige
Sage und das gesammte Religionssystem der alten Baktrer, Meder
und Perser oder des Zendvolks“ (Frankfurt am Main, Hermann
1820). Grabbe hatte das Exemplar der Öffentlichen Bibliothek in
Detmold, in das Clostermeier ausführliche Hinweise auf die Urteile
in den kritischen Zeitschriften eingetragen hat, am 14. Sept. 1825
entliehen. Zum Beweise aber, daß der Inhalt des Buches ihn damals
noch beschäftigt hat, wird die Stelle in dem am selben Tage wie
der an Petri geschriebenen Briefe an Kettembeil dienen können, an
der es heißt: „— so verzeihe mir auch den Wirrwarr dieser
Send(Zent-)Schrift.“ (Vgl. Verweis zum Kommentar S. 150, Z. 4.)
S. 153, Z. 31: Meisterlin: August Heinrich Friedrich M. aus Iba,
Amt Rotenburg in Kurhessen (1770—1846), Syndikus, später Prokurator
in Detmold.
S. 153, Z. 31: Cölln: Siehe die Anm. zu Verweis zum Kommentar S. 26, Z. 8.