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Nr. 237, siehe GAA, Bd. V, S. 280thumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Nikolaus Meyer (Minden)
Brief

      Handschrift Ewr Wohlgeboren

  hätte ich gewiß schon längst auf Ihren geehrten Brief vom
29st Juni d. J. geantwortet, und, wie ich hiermit thue, für
die Recension des Don Juan und Faust gedankt, wenn ich
5nicht darauf gedacht hätte, Ihnen meinen Barbarossa der eben
ankommt, zugleich mit zu übersenden, und bitte ich, seiner
in Ihrem so geachteten Sonntagsblatt zu erwähnen. Ein paar
Druckfehler, die nicht im Druckfehlerverzeichniß erwähnt sind,
werden wohl nicht schaden und leicht zu ahnen seyn.

10  Handschrift Eine Subscriptionsliste auf Ihre Gedichte habe ich aber
leider nicht erhalten. Vielleicht durch einen Versehen beim
Einpacken. Ich selbst subscribire hiermit auf ein Exemplar,
und werde, wenn Sie mir die Liste gefälligst übersenden,
dieselbe weiter befördern.

15  Ewr Wohlgeboren sind gegen mich stets so gütig gewesen,
daß Sie glauben können, es sey, wenn ich nicht ein Schmeichler
wäre (was ich gewiß nicht bin) mein vollster Ernst, daß ich
versichere, mit wahrer und großer Hochachtung zu seyn
                           Ewr Wohlgeboren
Detmold den 3t Aug. 1829.    herzlich ergebenster Grabbe.

 


237.

H: 1 Bl. in 40; 2 S.
  Auf S. 2 Vermerk des Empfängers: 8/11. mit den Blättern u
Subscr.Liste.
F: GrA
D: In der bei Nr 132 angegebenen Publikation, S. 55—56, als
Nr III.

S. 280, Z. 4: die Recension des Don Juan und Faust: Im 26sten
Stücke des „Sonntagsblattes“ vom 28. Junius 1829, S. 206—07. Sie
ist unterzeichnet: I. Landeck; dieses ist der Deckname Leopolds von
Hohenhausen. Einen Auszug gibt von Maassen a.a.O. S. 56—57.
Vollständig wiederabgedr. in: „Grabbes Werke in der zeitgenössischen
Kritik“, hrsg. von Alfred Bergmann, Bd 2, Detmold 1960,
S. 62—65, unter Nr 11.
S. 280, Z. 6 f.: bitte ich, seiner in Ihrem [...] Sonntagsblatt zu
erwähnen: Dies ist geschehen im 41sten und 43sten bis 45sten Stücke
vom 11. October bis 8. November 1829; der Referent ist wiederum
Julius Landeck (Leopold von Hohenhausen). Eine knappe Charakteristik
der mit zahlreichen Proben aus der Dichtung durchsetzten
Besprechung gibt von Maassen a.a.O. S. 57. Vollständig wiederabgedr.
in: „Grabbes Werke in der zeitgenössischen Kritik“, hrsg. von Alfred
Bergmann, Bd 3, Detmold 1961, S. 27—34, unter Nr 6.
S. 280, Z. 10: Ihre Gedichte: Eros; poetisches Taschenbuch für
1831. Es erschien im Verlage der Meyer'schen Hofbuchhandlung zu
Lemgo.