Nr. 270, siehe GAA, Bd. V, S. 304 | 15. Juni 1830 | | Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Unbekannt (n.n.) | Brief | | | | Vorangehend: keine | Nachfolgend: keine |
| G. P. M. Gut bin ich nicht, wenigstens nicht auf die Art wie Canow. — Aber ich grüße herzlich, ernstlich, und wünsche Ihnen und Herrn Berger das Glück, das Sie haben und verdienen. 5 Eben erzählt mir Ihr Herr Vater, daß der Paganini in Hannover 1140 rthlr. und 20 Louisdor's verdient hat. Harlemsche Blumenzwiebeln, Verrücktheit auf Musik, nachdem seit Napoleons Untergang nichts Großes mehr da ist, und geniale Charlatanerie, selbst mit alberner Melancholie. Detmold d. 15t Juni 1830. | | O Gott | | | Der Bergerschersche Grabbe. |
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270.
H: 1 Bl. in 40; 1 S.
F: GrA
S. 304, Z. 4: Sie] sie H
S. 304, Z. 2: Canow: Möglicherweise der in Nr 190 erscheinende
Mundkoch. (Siehe S. 243, Z. 8)
S. 304, Z. 4: Berger: Unbekannte Persönlichkeit.
S. 304, Z. 6 f.: Harlemsche Blumenzwiebeln: Nachdem die Tulpen
[Bd. b5, S. 617]
in Europa bekannt geworden waren, wurden zeitweise, nämlich
während der Jahre 1634—1637, Tulpenzwiebeln zu einem Spekulationsobjekt.
Man erhandelte sie lediglich in der Absicht, sie mit
Gewinn weiterzuverkaufen. Es bildete sich ein Kettenhandel heraus,
dessen Eigentümlichkeit dies war, daß sich die Ware nicht in der
Hand des Verkäufers befand, Kauf und Verkauf vielmehr nur auf
dem Papier abgeschlossen wurde. Für den Abschluß der Geschäfte
waren die Wirtshäuser eingerichtet, und zwar in allen holländischen
Städten. Diese Tulpomanie fand ihr Ende, als am 3. Februar 1637
in einem Wirtshause zu Harlem der Preis für ein eben erhandeltes
Exemplar herunterging. Vgl. Rudolf Stammler, „Die Harlemer
Tulpenmanie. 1634—1637“. (Deutsches Rechtsleben im alten Reich.
= Deutsches Rechtsleben in alter und neuer Zeit. Bd 1. Charlottenburg:
Pan-Verl. 1928. S. 213—22.) S. 214—15. — Ferner: „Tulpen
und Staatspapiere. Ein Beitrag zur Geschichte des Handels des 17ten
und 19ten Jahrhunderts.“ Hamburg, Hoffmann & Campe 1831; Karl
Theodor Heigel, „Die Tulpomanie in Holland“. In: Die Gartenlaube.
Nr 44. 1884. S. 720, 722—24.
S. 304, Z. 11: Bergerschersche: Unverständlich.