| [GAA, Bd. IV, S. 226] was schwer und gefährlich ist. Eine Menge ihrer Gefährtinnen sitzt mir hinter den Augen und möchte nachkommen. Burgmüllers bekannte Symphonie, sein Clavierkonzert, seinem edlen Gönner, dem Graf Nesselrode gewidmet, sind besser 5als 1000 Opern, in der Judenschule von Bären, Meiern, Mendeln, Söhnen und Affen nach alten Texten erfunden und von vielleicht bezahlten oder dummen Journalen betrillert und beschrieen. Er hatte bei seinen Compositionen nur Einen Fehler: er that des Guten gern zu viel. Stimmen und 10Instrumente werden oft von ihm überladen, daß sie all das Gute kaum ausführen können, ohne zu brechen. Er war noch jung. Und Ueberbrausen ist da zu entschuldigen. Das ist besser als leer seyn, und nichts zum Ueberbrausen zu haben. Man gährte sonst nicht aus und auf, weil das Material zur 15Größe fehlte. Man warf dem Norbert bisweilen vor, er sey zu wenig fleißig. Hätten die Tadler einen reitzbaren, leicht durch Alltäglichkeiten gestörten, behinderten Genius zu schätzen gewußt, epileptische Anfälle und drückende Verhältnisse erwogen, so 20würden sie gestehen müssen: Norbert that, was er unter den Umständen konnte. Es sollen noch viele Manuscripte, ein Fragment der Oper Dionysius darunter, von ihm vorhanden seyn. Gebe man denn doch diese Reliquien in Druck. Sie sind sicherlich gut. Und wie 25sollt' es anders seyn? Nie sagte er, soviel ich mit ihm gesprochen habe, ein unwahres Wort, vielmehr dachte er stets bei Fragen und Antworten erst reiflich nach. Die Wahrheit aber ist die rechte, die beste Kunst, und alles Streben tüchtiger Geister geht nur auf sie.30 Es vergeht, es stirbt so manches Treffliche — man könnte bisweilen wünschen auch in der Gesellschaft zu seyn, beizu auch deshalb, weil die Todten stumm sind und nicht klatschen und verläumden.Grabbe. 35 40. Berlinisches. Die Tagsschriftsteller machen sich zuviel Mühe, um lügenhafte, flache Witze zu erfinden, und sie den niederen Volksklassen |
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