Nr. 350, siehe GAA, Bd. V, S. 366 | 14. Januar 1832 | | Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Moritz Leopold Petri (Detmold) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: |
| 15 Lieber Petri ich wollte, wie ich Dir sagte, euch auf heute einladen. Es geht aber nicht. Ich erwartete Sporteln und Zinsen, — nichts ist eingetroffen, und es wird den Leuten gehen wie mir, sc. daß sie mit Neujahrsrechnungen kämpfen. Ich kann also über 20mein persönliches tägliches Fixum (1 rthlr. 12 gr.) nicht hinaus, und habe triftige Gründe auch keinen Gulden Schulden zu machen. Der kleine Teufel soll alles unversehrt erhalten, weswegen ich auch keine Deserviten einklage oder Obligationen aufhebe. — Weiß Schierenberg von der Einladung, 25kannst Du ihm dieß dreist sagen. Nächstens lade ich euch ein, aber vorher komme ich nicht zu euch. Gestern war es ½ Jahr, daß ich um meine Einkünfte jeder Art, um meine Geisteskraft, um alles gekommen, und ein Baum geworden bin, von dem ein Blatt nach dem andren 30fällt. | | | [Detmold,] 14t Januar 1832. | | Grabbe. | [Adresse:] Sr Wohlgeboren dem Herrn Hofgerichtsassessor Petri allhier. [GAA, Bd. V, S. 367] |
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350.
H: Doppelbl. in 20; 1 S., Adresse auf S. 4.
F: GrA
T: WBl IV 499, als Nr 6.
D: WGr IV 326, als Nr 107.
S. 366, Z. 22 f.: Der kleine Teufel soll alles unversehrt erhalten:
Ob diese Stelle so zu deuten ist, daß Grabbe der ehemaligen Verlobten
Henriette Meyer nach seinem Tode seine Ersparnisse zugedacht
hatte oder welchen anderen Sinn sie hat, ist nicht möglich
zu sagen.
S. 366, Z. 23: Deserviten: Anwalts-Honorare.
S. 366, Z. 23 f.: Obligationen: Schuldbriefe.