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Nr. 485, siehe GAA, Bd. VI, S. 104thumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Düsseldorf) an Louise Christiane Grabbe (Detmold)
Brief

35                      Handschrift Liebe!

  Dein neulicher Brief gefiel mir nicht. Ich hatte Dir freundl.
geschrieben. Dagegen schickst Du mir ein Gedicht auf den
Tod des guten Blume, foderst, die Du alle meine Sachen hast,

[GAA, Bd. VI, S. 105]

 


kleine Obligationen, sogar eine elende Uhr von mir, willst
Arrest legen pp.? Ich verbiete Dir Arrestanlage, sonst bin ich
(will's wohl gewahr werden durch Dir Unbekannte) in 24
Stunden da, und zeige Dir den Mann. Nur verzeih' ich Dir
5wegen der hundert (angeblichen) Thaler des Küster. Ziegler
theilt Dir das nöthige darüber mit. Antworte bald, und bist

Du klüger u. besser, ist's auch
Düsseldorf den 9 Dec. 1834.            Dein
  (Ziegler hat meinen Brief            Grabbe.
und meine Adresse und theilt    
Dir beides ohne oder doch auf    
Verlangen mit. Er weiß, wie    
ich hier bin.)    

[Adresse:] Handschrift Der Frau Auditeurin Grabbe Wohlgeboren in Detmold.
15D. G.

 


485.

H: 1 Bl. in 40; 1 S., Adresse auf S. 2.
  Vermerke der Empfängerin:
  1. auf S. 1: Nr 2.
  2. auf S. 2:
  über der Adresse: Nr. 2.
  rechts neben der Adresse:
  G06B0485_03Diese Antwort auf den freundlichsten Brief den ich meinem Manne
jemals geschrieben, kränkte mich so sehr, daß ich solchen unbeantwortet
gelassen.
  Ich hatte — was ich mußte— in jenen den in seiner Stube vermißten
Sachen nach gefragt, ebenso wie den Obligationen, von denen
er bei dem Abschied gesagt, sie befänden sich im Schranke.
Es war aber nicht also.
  Wenn nun die Obligationen entwendet gewesen, so hätten dieselben
gerichtlich mortificirt werden müssen. Darum war die Anfrage
von nöthen, die ihn so sehr erzürnt.
                                
  Ohnerachtet ich nun
  nicht geantwortet

[Bd. b6, S. 447]

 


  bekam ich dennoch wieder ein [dies Wort versehentlich wiederholt
] anders Schreiben nämlich vom 8. Jan. 1835.
F: GrA
D: WBl IV 490, als Nr 11.