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Nr. 532, siehe GAA, Bd. VI, S. 168thumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Düsseldorf) an Moritz Leopold Petri (Detmold)
Brief

15                    Handschrift Lieber Petri!

  Schick mir Deine Rechnung an meine Mutter. Ich werde
ihr heute oder morgen wieder einen Doppellouisdor von meinem
bedungenen und zur Auszahlung stehenden Honorar des
Hannibal übersenden, ganz sicher. Du wirst also ermessen,
20ob sie, wenn sie ihn erhalten, dennoch fürerst von Dir die
monatl. 2½ rthlr. (mein' ich) bedarf. Ich glaube nicht, und weiß
nur, daß mein Hannibal hier in sehr hohen Händen, die
ich nicht kenne, gefällt, und Schutz über meinem
so lang gemarterten Daseyn verbreitet wird. — Daß ich auch
25von anderer sehr edler und vornehmer Hand anerkannt werde,
beweise Dir die kleine Anlage, denn ich weiß, es freut Dich.
Zeig sie aber höchstens Deinem Vater und Schierenberg, dann
verbrenne sie. Immermann sorgt außerordentlich für mich.

  Ex post: Die eben erwähnte Anlage kann ich Handschrift nicht mittheilen,
30es treten eben Gründe dagegen ein, aber keine
schlimme.

  Wie mit der 100 rthlr. Sache? — Aschenbrödel ist in vollem
Druck, und damit ihr es glaubt, habe ich an den Hauptm.
Runnenberg das erste Correcturbl. angeschlossen, welches er
35euch und meiner Frau, wenn sie es verlangt, vielleicht auch
dem Cammersecr. Kestner mittheilen wird, wenn er sich
und mir einen Spaß machen will.

Düss. 23 Febr. 1835.Dein

Grabbe.

[GAA, Bd. VI, S. 169]

 

 


532.

H: 1 Bl. in 20; 1½ S.
F: GrA
T: WBl IV 503—04, als Nr 11.
D: WGr IV 408, als Nr 166.

S. 168, Z. 25: von anderer sehr edler und vornehmer Hand:
Wohl Elisa Gräfin von Ahlefeldt.