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Nr. 456, siehe GAA, Bd. VI, S. 79nothumbnail
Karl Friedrich Simon Groskopf (Detmold) an Fürstlich Lippische Regierung (Detmold)
Brief


Nr. 2534.

praes am 28sten April 1834.

Detmold, den 28t April 1834.

                                
5                            Hochfürstliche Regierung.
Gehorsamster Bericht des Hauptmanns
Groskopf die Aufstellung
der Depositen-Casse-Rechnung
betreffend.
10                        Hochfürstlichen Regierung über-
                        reiche angeschlossen gehorsamst

die infolge hochverehrlichen Regierungs-Rescripts vom 1t d. M.
nr. 1897. von mir nach den vom Auditeur Grabbe mir eingehändigten
Depositen Buch nebst Anlagen und sonstigen Militairgerichtsacten
15aufgestellte Rechnung über Einnahme und
Ausgabe der bei Hochfürstlichem Militairgericht während der
Geschäftsführung des Auditeurs Grabbe deponirten Gelder und
Obligationen und erlaube mir dabei Folgendes gehorsamst zu
bemerken.

20  In dem Depositen-Buche befinden sich manche von dem
Auditeur Grabbe über Ausgabe eingetragene Notizen welche
ich jedoch bei Aufstellung der Rechnung wenig berücksichtigen
konnte; ich habe die Ausgabe nach den in den Anlagen vorgefundenen
Quitungen p. p. aufgestellt, indem solche, meiner
25gehorsamsten Ansicht nach, nur dadurch begründet werden
kann.

  Die in der von mir aufgestellten Rechnung Pag. 62—64 aufgeführten
6 Posten finden sich nicht im Depositen-Buch eingetragen,
die Anlagen sub nr. 179184 ergeben aber die
30Richtigkeit dieser Deposita.

  Ueber, von dem Hauptmann Krücke zur Befriedigung seiner
Gläubiger deponirte Gelder muß ich eine besondere Rechnung
aufstellen, da diese Arbeit, der großen Unordnung in den
dazu gehörigen Papieren wegen, viel Zeit erfordert; ich werde
35sie baldmöglichst anfertigen und demnächst gehorsamst einsenden.
So habe ich ebenfalls über von dem Auditeur Grabbe
Theilweise gehobene und ausgezahlte Zinsen in der Rechnung
noch nichts angeführt und gebe Hochfürstlicher Regierung gehorsamst

[GAA, Bd. VI, S. 80]

 


anheim, ob dieses in Zukunft noch geschehen soll,
oder ob es unterbleiben kann.

  Um den Bestand in der Depositencasse revidiren zu können
habe ich die Posten welche baar oder in Obligationen vorhanden
5sein müssen aus der Rechnung extrahirt und ergeben solche
die Summe von 675 rthlrn. 29 gr. 4 pf. baar Geld und eine
Obligation über 100 rthlr.

  Der Beleg zu nr. 80 Pag. 6 der Rechnung, ein Handschein
über 30 rthlr. vom Handlungsdiener Meyer hieselbst, ist mir
10abhanden gekommen, ich hoffe ihn aber unter den übrigen
Papiren zum Depositen Buch wieder herauszufinden und werde
ihn demnächst gehorsamst einreichen.