Nr. 119, siehe GAA, Bd. V, S. 143 | 07. April 1827 | | Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Christian von Meien (Detmold) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: |
| Ewr Hochwohlgeboren gebe ich, da eine Veränderung der präsentirten Proceßtabelle 30mir wohl nicht gestattet wird, die von Ihnen befohlene Erläuterung der Nummer 7 in Nachfolgendem: ein sinnentstellender Schreibfehler ist in dieser Nummer nicht enthalten, wohl aber mag das Material der Sache [GAA, Bd. V, S. 144] sich nicht vollkommen daraus ergeben, welches aber, da die Proceß-Tabellen, wenigstens nach Analogie der früheren, hierbei nur auf den Hauptpunct (fast nur auf die Rubrik: „Gegenstand“) sich beschränkten und vor allem 5zur Controlle des formellen Proceßganges schienen dienen zu sollen, von mir ebenfalls nur ganz kurz angedeutet ist. Die Tabellen würden bei dem Gegentheile gewiß sehr anschwellen. Dieß zu meiner Entschuldigung, nicht zur Rechtfertigung. 10 Die qu. Sachlage ad nr. 7 ist aber diese: Kläger hat den Streicher pto 3 rthlr. 4 gr. verklagt, welche Schuld die Frau des Streicher, noch damals bei Klägern durch Waarenaushebung gemacht haben soll, als sie bei 15ihren Pflegeeltern Sturhahn sich aufhielt. Kläger behauptete in eventum auch noch, daß er mindestens darthun könne, die Frau des Beklagten habe die Schuld späterhin, vor Eingehung der Ehe, als eigene unternommen. Daß Kläger infolge dieser Angaben gegen den Verklagten wegen der 20in die Ehe gebrachten Schulden der Ehefrau gerichtlich agiren konnte, leidet laut § 12 der GGO. gar keinen Zweifel. (Auch bei der Sache der Wittwe Meier ./. Uhmeier ist in dieser Hinsicht durch Schuld der Wtwe Uhmeier ein factisches Mißverständniß eingetreten, welches die Wtwe 25Meier sowohl verhindern konnte als auf einem unrich- tigen Wege zu benutzen scheint.) Hierauf wurde Instructionstermin auf den 28st vor. Mon. angesetzt, wobei lis dahin contestirt ward: daß Verklagter durchaus verneinte, seine Ehefrau habe, als sie noch bei ihren Pflegeeltern 30gewesen, für eigene Rechnung Waaren ausgehoben oder späterhin solche Schuld übernommen. Wenn solche Waaren-Aushebung geschehen sey, so habe sie dieß für ihre Pflegeeltern gethan, und über die hier qu.[ästionirte] Schuld habe Kläger an diese Pflegeeltern bereits einmal Rechnung 35ausgestellt. Dieß letztere gab Kläger replicando zu, behauptete aber, es sey nur formell geschehen und könne er mit Handelsbuch, mit Briefen pp erweisen, daß die Ehefrau Streicher sowohl ab initio die Schuld für ihre eigene Rechnung 40contrahirt, als dieselbe überdem späterhin übernommen habe. — Infolge dieses Instructionstermines ist der Beweis [GAA, Bd. V, S. 145] am 28st März so gestellt als in der Proceßtabelle angegeben. Ewr Hochwohlgeboren bitte ich nöthigenfalls diese Erläuterung zur Proceß-Tabelle legen zu lassen, oder wenn 5Sie noch Erinnerungen hätten, mir gütigst zu bestimmen, wann ich Sie zur Vernehmung oder Erledigung derselben mit meinem Besuche beschweren darf. Da einmal hier von der Proceß-Tabelle die Rede ist, so bemerke ich zur Untersuchung gegen den Advocaten 10Stein, daß derselbe heute mit seiner Deduction nicht eingekommen ist, also nunmehr ex officio erkannt werden wird. Sowohl weil die ganze Sachlage die Mittheilung ad deducendum erlaubte und vielleicht erheischte, als auch weil ich unter anderen im Gönner dieses theoretisch bestätigt 15fand, endlich auch um zwei Advocaten (die hier partes sind) die Möglichkeit abzuschneiden, künftig in leeren Formalien -Anfechtungen die Sache auszudehnen, hielt ich nach langer Erwägung die Mittheilung ad deducendum binnen kurzer Frist für das Sicherste und Beste. Die Proceßtabelle ist | | | wieder angebogen. | | Ich verharre voll Hochachtung | Detmold den 7t Apr. | | Ewr Hochwohlgeboren | 1827 | | gehorsamster Grabbe. | [Adresse:] Sr Hochwohlgeboren dem Herrn RegierungsRath 25von Meien allhier. |
| | Briefauswahl | | | Briefe von Christian Dietrich Grabbe | | | Briefe an Christian Dietrich Grabbe | | | | Nach Absendern | | | | C | Wilhelm Hermann Claepius Nr. 84, 01. März 1824 — Christian Gottlieb Clostermeier — Louise Clostermeier — Louise Christiane Clostermeier | E | Wilhelm Arnold Eschenburg Nr. 378, 16. März 1833 — Examinationskommission Nr. 86, 28. März 1824 | F | Fürstlich Lippische Regierung Nr. 111, 14. November 1826Nr. 117, 09. Januar 1827Nr. 142, 31. Dezember 1827Nr. 146, 09. Januar 1828Nr. 150, 15. Januar 1828Nr. 159, 05. Februar 1828Nr. 160, 05. Februar 1828Nr. 161, 05. Februar 1828Nr. 168, 11. März 1828Nr. 252, 22. Dezember 1829Nr. 295, 09. April 1831Nr. 300, 17. April 1831Nr. 304, 13. May 1831Nr. 309, 27. May 1831Nr. 311, 31. May 1831Nr. 317, 28. Juni 1831Nr. 325, 30. Juli 1831Nr. 355, 20. März 1832Nr. 359, 15. May 1832Nr. 372, 19. Februar 1833Nr. 375, 12. März 1833Nr. 382, 28. März 1833Nr. 394, 04. Juni 1833Nr. 395, 04. Juni 1833Nr. 397, 08. Juni 1833Nr. 399, 11. Juni 1833Nr. 402, 27. Juni 1833Nr. 410, 16. Juli 1833Nr. 415, 22. Oktober 1833Nr. 417, 31. Dezember 1833Nr. 424, 01. Februar 1834Nr. 429, 11. Februar 1834Nr. 439, 18. Februar 1834Nr. 444, 11. März 1834Nr. 449, 25. März 1834Nr. 451, 01. April 1834Nr. 454, 15. April 1834Nr. 457, 06. May 1834Nr. 458, 13. May 1834Nr. 464, 09. September 1834Nr. 469, 16. September 1834Nr. 480, 18. November 1834Nr. 87, 02. Juni 1824 — Fürstlich Lippisches Konsistorium Nr. 728, 07. September 1836 | G | Adolph Henrich Grabbe Nr. 29, 14. May 1820Nr. 30, 18. May 1820Nr. 31, 02. Juni 1820Nr. 32, 12. Juni 1820Nr. 33, 03. Juli 1820Nr. 34, 21. Juli 1820Nr. 35, 21. August 1820Nr. 36, 29. September 1820Nr. 43, 19. May 1822Nr. 47, 10. September 1822Nr. 54, 25. Dezember 1822Nr. 56, 05. Februar 1823Nr. 58, 18. Februar 1823Nr. 61, 28. März 1823Nr. 66, 25. April 1823Nr. 70, 30. May 1823 — Louise Christiane Grabbe — freunde Nr. 65, 24. April 1823 — Ludwig Christian Gustorf | H | Otto Carl August Ludwig Höpffner Nr. 62, 04. April 1823 — Johann Wilhelm von Hoffmann Nr. 379, 17. März 1833 | I | Karl Leberecht Immermann | J | Gotthelf Heinrich Jacobi Nr. 49, 21. November 1822 | K | Johann Karl August Kestner Nr. 178, 28. März 1828 — Karl Köchy | L | Fürst Leopold zur Lippe II. — Witwe Lohse Nr. 79, 23. November 1823 | M | Meyersche Hofbuchhandlung Nr. 22, 03. März 1818 | P | Moritz Leopold Petri Nr. 700, 05. May 1836 | R | Secondelieutenant Carl Wilhelm Runnenberg | S | Carl Georg Schreiner | T | Ludwig Tieck Nr. 51, 06. Dezember 1822 |
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