Christian Dietrich Grabbe (Dresden) an Ludwig Christian Gustorf (Berlin)
Brief
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O Gustorf! Dein Schlafrock? Ist er todt? — Wohne: große Schießgasse, nro 719. — Grüße Hundrich, Gründler, Köchy, Üchtriz — alle, alle. — Teufel, hier fällt mir ein, daß ich meinen Brief an 15Köchy auf verdammt lapperige Papierstreifen geschrieben und ihn nicht um Entschuldigung gebeten habe, — thu Du es für mich! — In Dresden sind: erträgliche Bäcker, schlechte Conditoren, gute Speisewirthe, hohe Häuser, dumpfe Stuben, und der zehnte Mensch hat krumme Beine. — Trete noch lange 20nicht auf, halte mich von den Schauspielern fern und habe Freibillets im Theater und vollkommene Unterstützung. — Habe in nro 41 oder 42 des Merkurs, unten auf der Seite, dem L. Pustkuchen einen Wischer gegeben, — wenn Du das Blatt bei Steheli herausreißen, und mir zuschicken könntest, 25so thätest Du mir einen Gefallen, — hier geht es nicht. — Bitte, sag Hundrich, daß ich ihm in nächster Woche schreiben würde. — O Charlottenburg! — In diesem Momente tritt ein langer Landsmann von mir in die Stube, und
(Habe kein Papier!)
ich bin
/ Du weißt es schon.
(Nächsten Dienstag schreibe ich an Borch.)
(Schreibe in Adressen)
(NB. Eben erhalte ich einen Brief von Köchy, den ich sofort beantworten würde, wenn ich nicht fürchtete, daß Köchy 35schon fort wäre. Schreib mir doch darüber. Heil der lieblichen Rosamunde, — sie wird Brühl schon wegen ihrer Weiblichkeit gefallen — Antworte mir doch sogleich! hörst Du! — Sollte
[GAA, Bd. V, S. 73]
Köchy noch da seyn, so sag ihm, er müßte über Dresden kommen und bei mir logiren. — Gut. [Dresden, etwa Mitte April 1823.] [Adresse:] An den glücklichen Dr. Gustorf in Berlin. D. 5Güte.
Fürstlich Lippische Regierung — Christian Gottlieb ClostermeierNr. 154, 23. Januar 1828 — Louise Clostermeier — Johann Karl August KestnerNr. 178, 28. März 1828 — Louise Christiane Clostermeier