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Nr. 140, siehe GAA, Bd. V, S. 192nothumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Friedrich Wilhelm Gubitz (Berlin)
Brief

        Hochgeehrtester Herr Professor!

  Vielleicht erinnern Ewr Wohlgeboren sich meiner noch aus
früherer Zeit, wo ich durch ein Drama, Namens Gothland,
und durch Heine und Köchy bei Ihnen introducirt wurde.
25Dieser Gothland und mehrere andere Stücke sind jetzt gedruckt
und hoffe ich, daß der Verleger auf meine Bitte Ihnen
bereits ein Exemplar mit einem für Sie von mir bestimmten
Schreiben zugeschickt hat (sonst stehe ich noch immer zu
30Diensten) und daß Sie in Ihrem gediegenen Gesellschafter
eine Erwähnung darüber ergehen lassen werden. Diese Erwähnung
falle aus wie sie wolle, ich werde mich schon an
sich dadurch geehrt fühlen. — Anbei übersende ich eine
Theaterrecension von hier, mit der Bitte, sie baldgefälligst
im Gesellschafter aufnehmen zu wollen; auch brauchen Sie
35dabei auf Anfragen meinen Namen nicht zu verheimlichen.
Die Pichler'sche Gesellschaft verdient wirklich eine öffentliche

[GAA, Bd. V, S. 193]

 


Beurtheilung, besonders jetzt, wo der Fürst zur Lippe
sie sehr liberal unterstützt (er hat z. B. ein Schauspielhaus
bauen lassen, größer als das Leipziger), auch ist diese Gesellschaft
die erste in Westphalen, wie denn auch ihre Hauptglieder
5in der ersten Stadt Westphalens, in Münster, sehr
beliebt sind; weder Eßlair, Devrient, die Stich pp haben es
verschmäht in Pyrmont bei dem Hrn. Pichler Gastrollen zu
einer Zeit zu geben, wo seine Gesellschaft im Ganzen und
Einzelnen nicht so bedeutend war als jetzt.

10  Ewr Wohlgeboren erzeigen mit baldiger Aufnahme der Recension
manchem Westphalen einen Gefallen, auch hoffe ich,
daß dieselbe Manches enthält, was dem Nicht-Westphalen
interessant seyn kann. Ob Ihre Geschäfte Ihnen eine Antwort
an mich verstatten, weiß ich leider nicht, so sehr ich
15sie auch wünschen müßte. Wäre es möglich, so würde die
Übersendung des Blattes des Gesellschafters, in dem die
Recension abgedruckt stünde, mir angenehm seyn, wenn auch
auf meine Kosten.

  Ich bin mit alter, vollkommenster Hochachtung

20                                 Wohlgeboren
                                 Grabbe
                                 in Detmold.)

Detmold

  den 22 sten Dec.

25      1827.

[Adresse:] An den Herrn Professor Gubitz (Redaction des
Gesellschafters) Wohlgeboren in Berlin. Frei.

 

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1812Adolph Henrich Grabbe 
1814Adolph Henrich Grabbe 
1815Adolph Henrich Grabbe Nr. 7, 28. Februar 1815
1817Adolph Henrich Grabbe Nr. 15, 06. August 1817
1818Adolph Henrich Grabbe Nr. 16, 01. Februar 1818 — Fürstlich Lippisches Konsistorium Nr. 18, 07. Februar 1818 — Fürstin Paulina zur Lippe Nr. 17, 07. Februar 1818
1819Adolph Henrich Grabbe Nr. 26, 04. May 1819
1820Fürstlich Lippisches Konsistorium Nr. 28, 01. April 1820
1824Fürstlich Lippische Regierung Nr. 83, 17. Februar 1824
1826Christian Gottlieb Clostermeier  — Christian von Meien  — Fürstlich Lippische Regierung 
1827Georg Ferdinand Kettembeil Nr. 120, 28. April 1827
1828Christian von Meien Nr. 145, 09. Januar 1828 — Fürstlich Lippisches Militärgericht 
1829Christian von Meien Nr. 251, 22. Dezember 1829
1831Wilhelm Christian Ludwig Stedtfeld Nr. 303, 10. May 1831 — Fürstlich Lippische Regierung Nr. 307, 17. May 1831 — Freimeister F. Brauns Nr. 308, 24. May 1831
1833Catharine Sagel Nr. 381, 25. März 1833 — Magistrat Nr. 393, 30. May 1833 — Henriette Kehde Nr. 401, 25. Juni 1833 — Fürstlich Lippische Regierung  — Friedrich Althof Nr. 408, 12. Juli 1833 — Wilhelm Piderit Nr. 412, 10. Oktober 1833 — Ludwig Rötteken Nr. 414, 14. Oktober 1833
1834Obristleutnant Friedrich Adolph Böger  — Wilhelm Arnold Eschenburg  — Christian von Meien  — Fürstlich Lippische Regierung  — Karl Friedrich Simon Groskopf Nr. 456, 28. April 1834 — Heinrich Christian Albrecht Clemen Nr. 489, 13. Dezember 1834
1835Carl Georg Schreiner  — Karl Leberecht Immermann  — Louise Christiane Grabbe 
1836Jakob Stang  — Karl Leberecht Immermann Nr. 682, 17. Februar 1836 — Louise Christiane Grabbe 
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