Nr. 25, siehe GAA, Bd. V, S. 16 | 17. Oktober 1818 | | Christian Dietrich Grabbe (Detmold) an Adolph Henrich Grabbe (Detmold) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: |
| Lieber Vater! Wir müssen in der Schule ein neues lateinisches Buch haben, 25welches ohngefähr 24 gr. kosten wird. Es heißt: Quinctiliani de institutione oratoria libri XII. Du mußt es heute noch verschreiben, denn am Donnerstag muß ich es gebrauchen. Wir haben es bey Falkmann; Du kannst ihn fragen, wenn Du mir nicht trauen willst. Ein andres lateinisches 30Buch, das wir bey dem Professor haben: de finibus bonorum a Cicerone brauchst Du nicht zu verschreiben, denn ich habe es zu bekommen gewußt. Du weißt, wie sehr ich mich mit Shakespeare beschäftige, dessen Ruhm Du in jedem Buche lesen kannst; du weißt, daß 35ihn Einer, der sich mit dem Drama abgibt, durchaus kennen [GAA, Bd. V, S. 17] muß; du weißt, daß ich mir auf diese Weise vielleicht einstens noch Geld verdienen werde. Shakespeare hat 50 Stück geschrieben, davon habe ich 18 Stück in der berühmten Uebersetzung von Schlegel, die eben so gut wie das Original ist. Diese 5Uebersetzung hat der weltbekannte Uebersetzer Johann Voß, statt Schlegel, fortgesetzt; und von dieser Uebersetzung ist der erste Band lange erschienen, in dem 4 Stücke von Shakespeare übersetzt sind, die ich nicht habe. Das Buch kostet drey Thaler; wenn du aber bedenkst, daß es so weltberühmt ist, 10daß ich so Vieles draus lernen kann, daß ich dereinst mir vielleicht viel Geld damit verdienen kann, so weiß ich du verschreibst es mir heute. Ich bin ja doch dieß halbe Jahr fleißig gewesen, habe eine gute Censur gehabt und bin auf Examen bestanden. Der Titel des Buches steht auf beyliegendem 15Blatte unter dem Titel des lateinischen Schulbuches. Dein gehorsamer Sohn 20 Nachschrift. Du brauchst nur unter beyliegendes Zettel Deinen Namen u. D. Adresse zu setzen, um es nach Lemgo zu schicken. Dieß zeig Niemand, sonst narrt man mich damit. [Beilage.] 25Bitte mir, sobald wie nur möglich ist, zu übersenden: 1.Quinctiliani de institutione oratoria libri XII (Hiervon eine mittelmäßige Edition.) 2.Shakspeares Schauspiele, übersetzt von Johann Heinr. Voß und dessen Söhnen Heinr. Voß und Abraham 30Voß. Mit Erläuterungen. Erster Band, (der Romeo u. Julie, Viel Lärmen um Nichts, den Sturm u. den Sommernachtstraum enthält) verlegt bey Brockhaus. Detmold, den 17. Oct. 1818. Grabbe, 35 Zuchtmeister. An die | | | Meiersche | | | Buchhandlg. | | | frei.in Lemgo. | | | [GAA, Bd. V, S. 18] |
| | Briefauswahl | | | Briefe von Christian Dietrich Grabbe | | | Briefe an Christian Dietrich Grabbe | | | Briefe über Christian Dietrich Grabbe | | | | Nach Absendern | | | | A | Friedrich Althof Nr. 408, 12. Juli 1833 | B | Obristleutnant Friedrich Adolph Böger — Freimeister F. Brauns Nr. 308, 24. May 1831 | C | Heinrich Christian Albrecht Clemen Nr. 489, 13. Dezember 1834 — Christian Gottlieb Clostermeier | E | Wilhelm Arnold Eschenburg | F | Fürstlich Lippische Regierung — Fürstlich Lippisches Konsistorium — Fürstlich Lippisches Militärgericht | G | Adolph Henrich Grabbe — Louise Christiane Grabbe — Karl Friedrich Simon Groskopf Nr. 456, 28. April 1834 | I | Karl Leberecht Immermann | K | Henriette Kehde Nr. 401, 25. Juni 1833 — Georg Ferdinand Kettembeil Nr. 120, 28. April 1827 | M | Magistrat Nr. 393, 30. May 1833 — Christian von Meien | P | Fürstin Paulina zur Lippe Nr. 17, 07. Februar 1818 — Wilhelm Piderit Nr. 412, 10. Oktober 1833 | R | Ludwig Rötteken Nr. 414, 14. Oktober 1833 | S | Catharine Sagel Nr. 381, 25. März 1833 — Carl Georg Schreiner — Jakob Stang — Wilhelm Christian Ludwig Stedtfeld Nr. 303, 10. May 1831 |
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