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Nr. 251, siehe GAA, Bd. V, S. 288nothumbnail
Christian von Meien (Detmold) an Fürst Leopold zur Lippe II. (Detmold)
Brief

10        U.P.M. ad 6362.

  Die unterthänigste Bitte des Auditeurs Grabbe um Gehalts-Zulage
scheint gnädigste Berücksichtigung zu verdienen. Als im
Jahre 1812 das ganze Officier-Corps incl. des Militair-Cassen-Rendanten
mit einer Gagen-Erhöhung begnadigt wurde, blieb
15der damalige Auditeur Rotberg lediglich aus dem zu der Zeit
auch actenmäßig gewordenen Grunde ausgeschlossen, weil er
seinen Dienst unordentlich versah und man ihn durch Vorenthaltung
der Zulage theils strafen theils bessern wollte.
Auch wurde dafür gehalten, daß die Gebühren für Heiraths-Consense,
20Paß-Ertheilungen u.s.w. monathlich ungefähr ebenso
hoch anzuschlagen seyen als die Gage zu 12 rthlrn.

  Bey dem jetzigen Auditeur verhält sich dieses Alles anders.
Er ist fleißig, prompt, in practischer Geschicklichkeit
zunehmend, ehrliebend und nicht zum Sportuliren geneigt,
25er bedarf keines Sporns zur Arbeit und kann an Gebühren
nicht halb soviel verdienen als sein Vorgänger, weil die Soldaten
nicht mehr solange im Militair-Nex bleiben als sonst,
wo sie oft erst mit 24 Jahren Soldaten wurden, und dann
noch 5 Jahre dienen musten. In das Alter vom 24. bis zum
3029. Jahre fallen aber die meisten Heirathen; die Consens-Gesuche
vervielfältigten sich also damals ebensosehr wie sie
sich jetzt vermindern, weil die Aufforderungen zur Erfüllung
der Militairpflicht jetzt so geschehen, daß auch die einrangirten
Soldaten mit dem 26. Jahre ihren Abschied erhalten können.

35  Unter diesen Verhältnissen dürfte es billig seyn, wenn
Ew. Hochfürstliche Durchlaucht dem Auditeur Grabbe die
Gnade zu erzeigen geruheten, ihm eine Zulage von monathlich
6 rthlrn. huldreichst zu bewilligen, und wird der desfallsige

[GAA, Bd. V, S. 289]

 


Rescripts-Entwurf zu gnädigster Entschließung ehrerbietigst
angebogen. Detmold d. 22. Dec. 1829

v. Meien.

  [Am Rande:] Habe ich, nach diesem Vortrage genehmigt.

5LeopoldFzL.

 

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1812Adolph Henrich Grabbe 
1814Adolph Henrich Grabbe 
1815Adolph Henrich Grabbe Nr. 7, 28. Februar 1815
1817Adolph Henrich Grabbe Nr. 15, 06. August 1817
1818Adolph Henrich Grabbe Nr. 16, 01. Februar 1818 — Fürstlich Lippisches Konsistorium Nr. 18, 07. Februar 1818 — Fürstin Paulina zur Lippe Nr. 17, 07. Februar 1818
1819Adolph Henrich Grabbe Nr. 26, 04. May 1819
1820Fürstlich Lippisches Konsistorium Nr. 28, 01. April 1820
1824Fürstlich Lippische Regierung Nr. 83, 17. Februar 1824
1826Christian von Meien  — Fürstlich Lippische Regierung  — Christian Gottlieb Clostermeier 
1827Georg Ferdinand Kettembeil Nr. 120, 28. April 1827
1828Christian von Meien Nr. 145, 09. Januar 1828 — Fürstlich Lippisches Militärgericht 
1829Christian von Meien Nr. 251, 22. Dezember 1829
1831Wilhelm Christian Ludwig Stedtfeld Nr. 303, 10. May 1831 — Fürstlich Lippische Regierung Nr. 307, 17. May 1831 — Freimeister F. Brauns Nr. 308, 24. May 1831
1833Catharine Sagel Nr. 381, 25. März 1833 — Magistrat Nr. 393, 30. May 1833 — Henriette Kehde Nr. 401, 25. Juni 1833 — Fürstlich Lippische Regierung  — Friedrich Althof Nr. 408, 12. Juli 1833 — Wilhelm Piderit Nr. 412, 10. Oktober 1833 — Ludwig Rötteken Nr. 414, 14. Oktober 1833
1834Wilhelm Arnold Eschenburg  — Obristleutnant Friedrich Adolph Böger  — Christian von Meien  — Fürstlich Lippische Regierung  — Karl Friedrich Simon Groskopf Nr. 456, 28. April 1834 — Heinrich Christian Albrecht Clemen Nr. 489, 13. Dezember 1834
1835Karl Leberecht Immermann  — Carl Georg Schreiner  — Louise Christiane Grabbe 
1836Jakob Stang  — Louise Christiane Grabbe  — Karl Leberecht Immermann Nr. 682, 17. Februar 1836
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