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Nr. 685, siehe GAA, Bd. VI, S. 321thumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Düsseldorf) an A. L. Hons (Düsseldorf)
Brief

                    Handschrift G. P. M.

  Wenn Sie nicht schon Jemand anders dafür haben, will ich
Ihnen heute wohl den Richter von Zalamea so beobachten,
daß Sie morgen eine erträgliche Kritik haben. Sie müssen mir
10aber einen erträgl. Mantel für den heut. Abend leihen, der
mich wärmt, in Uniform werde ich zu sehr beobachtet und
mein Civilmantel taugt nichts. Um den Mantel bät' ich also
gegen 4 Uhr, und sollt' ich schlafen, muß mich der Ueberbr.
mit Gewalt wecken. Am Besten, Sie gäben der Lisette solch ein
15Vieh gleich mit. — Dito leg' ich einen Brief bei, den ich auf
die Post durch einen sicheren Burschen besorgt haben möchte.
Ich bin, wie ich glaube, von meinen Handschrift bisherigen Briefüberbringern
auf die Post oftmals betrogen worden (einmal 10 Slbgr
st. 5.) Morgen 9 Uhr brächte dann Lisette den Mantel retour,
20und Sie meldeten mir, in einem kleinen versiegelten Blättchen
das Postgeld, damit ich's morgen Mittag abtrage. — Daß Sie
in meiner Rec. das über die Drkfhl. ausgelassen ist gut. Diese
hat indeß auch einige, ich meine z. B. Indicenzen, statt Indecenzen
u. dgl.; schadet nicht,
    25                                
[Düsseldorf,] Am Tage der    
Schlacht von Pavia [24. Februar].    Grabbe.
   1836.