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[GAA, Bd. II, S. 760]

 



KOSCIUSZKO

1. Überlieferung
   Zu Grunde gelegt wurde:

   H: Sie umfaßt 18 Bl. in 8 0und 4 0. Der erste Teil besteht aus
zwei einzelnen Bl. in 8 0. Das Papier ist ein dünnes Schreibpapier ohne
Wz. Sie sind einseitig beschrieben, ohne Foliierung oder Paginierung,
und enthalten das Szenarium, nach der Angabe Dr. Robert Hall-
gartens von Hartenfels' Hand. Die Schrift ist klar und, bei aller
Eigenart, im ganzen gut lesbar.

   Der zweite Teil besteht aus fünf ineinander gelegten Doppel-
blättern und einem einzelnen Blatte in gr.-4 0. Das Papier ist ein
dünnes bräunliches Schreibpapier mit dem Wz. J WHATMAN / HS
in einer der beiden Hälften Die erste Seite ist frei. In der rechten
oberen Ecke der zweiten Seite steht mit Blaustift I Act I Scene
und darunter, gleichfalls mit Blaustift und mit Tinte nachgezogen,
Kosciuszko. Ob diese Angabe gleichfalls von Hartenfels' Hand
stammt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Auf der dritten
Seite beginnt die Niederschrift der ersten Szene, die bis zum Ende
der letzten reicht. Diese Seiten sind mit 1. bis 20. bezeichnet. Die
Niederschrift stammt von einem Schreiber, der eine sehr klare und
leserliche Hand schreibt.

   Der dritte Teil besteht aus drei einzelnen Blättern und einem
Doppelblatte in 4 0. Die einzelnen Blätter sind Hälften eines Folio-
blattes, das Doppelblatt ein gefaltetes Folioblatt. Sie sind mit 21.
bis 30. bezeichnet. Das Papier ist ein festes bräunliches Schreibpapier
mit acht (ursprünglich vertikalen) Linien als Wz. Als solches weisen
ferner auf: das erste und das dritte Blatt (S. 21/22 u. 25/26) den
unteren Teil eines (auf dem ungeteilten Blatte in der Mitte befind-
lichen) Adlers, der in seinen Fängen Szepter und Reichsapfel trägt,
das zweite (S. 23/24) den unteren Teil der verschlungenen Initialen
L&S und das Doppelblatt (S. 27/30) die gleichen Initialen vollstän-
dig. Nach diesen Wz. kann das Papier nicht als ein Erzeugnis lip-
pischer Papiermühlen nachgewiesen werden.

   Dieser dritte Teil enthält von Grabbes Hand die letzten Worte
der ersten und die zweite Szene. Auch diese Schrift ist sehr klar
und lesbar.

   Das Manuskript ist von dem Münchener Privatgelehrten Dr.
Robert Hallgarten im Nachlasse von Edward Hartenfels (geb. 1810
zu Düsseldorf, gest. 1898 zu Frankfurt am Main) aufgefunden wor-
den. Dieser war, nach Angabe des Buchhändlers Schreiner, ein Musi-
kant, mit dem Grabbe während der letzten Zeit seines Düsseldorfer