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[GAA, Bd. IV, S. 419]

 


2.
1. Überlieferung

  Eine Handschrift ist nicht bekannt.

  Zu Grunde gelegt wurde:
  D: in: Das Sonntagsblatt, eine vaterländische Zeitschrift zur Belehrung
und Unterhaltung. Elfter Jahrgang. Herausgegeben von Dr.
N. Meyer. 35stes Stück. Am 2ten September 1827. S. 279—80.
2. Lesarten
   Verweis zum Text S.64, Z.12: Lippern] Lipper D [wohl Drf]
3. Erläuterungen
  Grabbe hat die Rezension an Dr. Nikolaus Meyer, den Herausgeber
des Mindener „Sonntagsblattes“, mit seinem aus Detmold vom
21. August 1827 datierten Briefe (Verweis zum Text Nr 132) übersandt, der seine
Verfasserschaft bezeugt.
   Verweis zum Text S.64, Z.18: alle Proponenten: alle Antragsteller; alle, die einen
Vorschlag machen.
   Verweis zum Text S.64, Z.20: Die Correspondenz in Nr. 30 und 31 dieses
Blattes: Vom 29. Julius und 5. August. Sie ist „Aus dem Fürstenthum
Lippe-Detmold“ überschrieben und mit „a.“ unterzeichnet. Der
Verfasser bespricht die neuesten Veränderungen im Städtebilde, lobt
den besseren Geschmack, der sich bei der Bepflanzung und Bebauung
der Neustadt zeige, rügt das „verunglückte Haus“, welches ein
Kommerziant am Hornertore errichtet habe (S. 238—39), und
wendet sich sodann dem Plane zu, ein neues Rathaus zu erbauen.
Er heißt es gut, daß man die erste Idee habe fallen lassen, es
auf dem Platze des alten zu errichten, und statt dessen, um einen
vorteilhafteren zu gewinnen, drei Wohnhäuser aufgeopfert habe,
benutzt auch diese Gelegenheit, neben den Verdiensten des zeitigen
Bürgermeisters Barkhausen den „scharfen Beobachtungssinn“ und die
„hochherzige Gesinnung“ des Fürsten (Leopold II.) hervorzuheben,
dessen „ruhmvolle Regierung den Unterthanen und besonders den
Bewohnern Detmolds so viel Wohl und reine Freudengenüsse zufließen
“ lasse (S. 239, 247). Schließlich geht er auf den beginnenden
Bau des neuen Strafwerkhauses ein, der außerhalb des Lemgoer
Tores angelegt werde. Er billigt diese Entscheidung und schlägt vor,
das alte Gebäude, ebenso aber das benachbarte Zuchthaus abzureißen,
um an ihrer Stelle zwei ansehnliche und geräumige Wohnhäuser
zu errichten, das Zuchthaus aber ganz aus der Residenz zu
entfernen und die alte Burg zu Horn in ein Zuchthaus umzuschaffen.
Diese Anregungen begründet er damit, daß der Blick von der
Terrasse des Schlosses gleich auf die beiden Gebäude falle, und
daß es für die Bewohner dieses Schlosses gewiß kein angenehmer
Gegenstand sei, „wenn das Geschrei des mit Schlägen gezüchtigten