| [GAA, Bd. IV, S. 426] 5. 1. Überlieferung Eine Handschrift ist nicht bekannt. Zu Grunde gelegt wurde: D: in: Abend-Zeitung. Verantw. Redacteur C.[arl] G.[ottfried] Th.[eodor] Winkler (Th. Hell.) 99. Donnerstag, am 24. April 1828. S. 396. 100. Freitag, am 25. April 1828. S. 400. 101. Sonnabend, am 26. April 1828. S. 404. 102. Montag, am 28. April 1828. S. 408. Jeweils unter den „Nachrichten aus dem Gebiete der Künste und Wissenschaften“. 2. Lesarten Die Rechtschreibung von D ist dadurch charakterisiert, daß in bestimmten Komposita das die beiden zusammengefügten Wörter verbindene 's' weggelassen ist. Demgemäß liest D 'Verdauungkraft' (S. 78, Z. 33), 'Kaufmannbursche!' (S. 79, Z. 38), 'Gesichtzüge' (S. 80, Z. 1), 'Decorationmaler' (S. 82, Z. 28), und nicht 'vorzugsweise', sondern 'vorzugweise' (S. 78, Z. 11). Wukadinović hat in einigen dieser Fälle das fehlende 's' eingeführt, in zweien aber die Eigentümlichkeit übernommen: er läßt (WW V 71,29) 'Kaufmannbursche' drucken, kurz danach (Z. 32) 'Gesichtzüge'. Der Bearb. ist der Meinung, daß auch hier das ,s,? hätte eingeführt werden müssen. Denn es handelt sich dabei nicht um eine Gepflogenheit Grabbes, die hätte bewahrt werden müssen. Für Komposita ohne das 's' fehlen bei ihm Belege; dagegen schreibt er z. B. im Theater-Briefe für den „Gesellschafter“: 'Conversationston' ( S. 76 dieses Bandes, Z. 1) und 'Gesichtszüge' ( S. 77, Z. 4), im „Theater zu Düsseldorf“ u. a.: 'Decorationswesen' (S. 124, Z. 2 f.), 'Conversationsstück' ( S. 127, Z. 12, S. 131, Z. 19, S. 143, Z. 5), 'Decorationsmalerei' ( S. 128, Z. 27—28), 'Conversationston' ( S. 131, Z. 23), oder in „Aschenbrödel II“ 'Gerichtssyndikus' ( Bd 2, S. 478, Z. 5). Vielmehr ist hier offensichtlich eine Regel der Druckerei der „Abendzeitung“ angewandt worden. Dafür finden sich schon wenige Seiten weiter einige Belege. Auf S. 412 (der Nr. 103 vom 29. April) liest man in einer Korrespondenz-Nachricht aus Koburg 'Antrittpredigt ', auf S. 416 der nächsten Nummer vom 30. April in einer solchen aus Grätz 'Conversationstücken' und schließlich in einem Bericht aus München 'Eigenthumrechtes'. Möglicherweise hat man sich bei diesem Verfahren eine Forderung Jean Pauls zu eigen gemacht, die dieser in seiner grammatischen Untersuchung „Ueber die Zusammensetzung der deutschen Doppelwörter“, zuerst im Cottaischen „Morgenblatte“ vom August 1818, selbständig Stuttgart 1820, begründet, der aber bereits 1819 Jakob Grimm („Hermes“ II,27—33) widersprochen hatte. S.78, Z.7: Interesses] Interesse D S.78, Z.11: vorzugsweise] vorzugweise D S.78, Z.33: Verdauungskraft] Verdauungkraft D |
| |