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[GAA, Bd. IV, S. 83]

 


systematisch überschrieen; — 2) gefällt uns nicht die Auswahl
der vorgetragenen Sachen: all' zu oft kommen einheimische
Compositionen, voll von Reminiscenzen und von Gewöhnlichkeiten,
darin vor.

5
  Vor einiger Zeit hatten wir den Genuß, den Musikdirector
Schmidt, unsern Landesmann, Schüler Spohr's, sammt seiner
Gattin, ein Concert veranstalten zu sehen. Herr Schmidt macht
unserm Lande Ehre; er spielt die Geige, würdig seines Meisters;
das ist aber das wenigste: er besitzt die vollkommenste
10musikalische Bildung (seine uns gegebene Ouverture zeugt davon),
und was noch mehr ist, eben die erwähnte Ouverture
war so frei von Fehlern, Reminiscenzen und dergleichen, so
kräftig in sich selbst basirt, daß ein ausgezeichnetes Talent
gar nicht zu verkennen war. Dabei war die Mad. Schmidt
15so gefällig, uns mit dem Vortrage mehrerer Gesangstücke zu
erfreuen, z. B. der großen Arie der Agathe aus dem Freischütz.
Ein herrlicher Mezzo-Sopran, ein tiefes Gefühl, dem es an
nichts weniger als am Ausdruck fehlt, zeichnen sie aus. Nebensache,
jedoch von Manchem wohl nicht unbeachtet, ist dabei
20ihre schöne Gestalt. B. B.
6.

Rheinisch-Westphälisches Korrespondenzblatt. Beiblatt zum
(Sprecher oder) Rheinisch-Westphälischen Anzeiger. (Herausgegeben
von Dr. H.[einrich] Schulz. Fünfzigster Band. Jahrgang
251828. XIII. Heft. Hamm, Schulzische Buchhandlung.)
28tes Stück. Sonnabend den 5. Juli. 1828. Sp. 448-50.

Aus Detmold,

26. Juni 1828.

  Obgleich Unterzeichneter einige Rezensionen über das detmoldische
30Theater wohl in andere Journale, aber noch keine
in den westphälischen Anzeiger (wie die Redaktion
hierunter gefälligst bezeugen wird 1) gesandt hat, ist er
doch neuerlich so seltsam und vielfach mit diesem Verdachte