Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. IV, S. 115 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. IV, S. 115]

 


3.

  Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt. (Lemgo, gedruckt mit
Meyerschen Schriften.) Nr. 32. Sonnabend den 8 Aug. 1829.
S. 257—58.

5
  So eben ist erschienen und in der Meyerschen Hofbuchhandlung
in Lemgo zu haben:

DIE HOHENSTAUFEN. EIN CYCLUS VON
TRAGÖDIEN VON GRABBE.
1STER BAND. GEH. 1 RTHL. 8 GGR.
10Auch unter dem Titel:
KAISER FRIEDRICH BARBAROSSA.

  Wenn die früheren Schriften des Verfassers dieser Tragödie,
dessen dramatische Dichtungen sowohl, als sein
kürzlich erst erschienener Don Juan und Faust sich
15bereits einer [S. 257 b] so allgemeinen Theilnahme von Seiten
des Publikums zu erfreuen hatten, so dürfen wir diese günstige
Aufnahme von dem gegenwärtigen Stücke, das den Beginn
einer Reihe von Tragödien macht, die die Geschichte des deutschen
Kaisergeschlechtes der Hohenstaufen umfassen, um so
20mehr hoffen, als der Verfasser zum Gegenstande desselben
einen Stoff gewählt hat, der an sich schon ein so hohes Interesse
darbietet.

  Wohl sind es große Anforderungen, die und mit Recht an
den Unternehmer eines solchen Werkes gemacht werden, und
25mehr als gewöhnliche Gaben des Talentes erheischt dessen Ausführung.
Die Stimme des Publikums wird entscheiden, in wiefern
der Verfasser seiner Aufgabe in dem vorliegenden 1sten
Bande genügt hat, und was es sich von der Fortsetzung und
Durchführung dieses Unternehmens versprechen darf.

30
  Unser Dichter hat das Ganze von dem Beginn des Glanzes
des Hohenstaufischen Kaiserhauses mit Kaiser Friedrich Barbarossa
an bis zum Untergang desselben mit Conradin auf
8 Tragödien berechnet, und können wir die Zusage geben, daß
der 2te Band, Kaiser Heinrich VI, mit dessen Bearbeitung
35der Verfasser jetzt beschäftigt ist, zu Ende dieses Jahres erscheinen
wird, und so die übrigen in kurzen Zwischenräumen.
Indeß sind die [S. 258 a] Käufer des 1sten Bandes nicht an
die Abnahme der Fortsetzung gebunden.

  Frankfurt a. M. im Jul. 1829.

40
  Joh. Christ. Hermann'sche Buchhandlung.