| [GAA, Bd. IV, S. 116] 4. Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt. (Lemgo, gedruckt mit Meyerschen Schriften.) Nr. 17. Sonnabend den 23 April 1831. S. 145.5 FRANKFURT. Erschienen ist nunmehr und wurde an alle Buchhandlungen gesandt:NAPOLEON ODER DIE HUNDERT TAGE. EIN DRA-MA VON GRABBE. 21 Bogen. Weiß Druckpapier. broschirt1 Rthl. 16 ggr. Sächs.10 Es wurde dieses Werk des durch seine früheren Poesieen dem gebildeten deutschen Publicum hinlänglich bekannten Dichters bereits in der vorigen Ostermesse von uns angekündigt, und war dasselbe auch bis Mitte 1830 in der Hand des Verfassers vollendet; nur traten seither äußere Umstände dem 15früheren Erscheinen desselben in den Weg, so daß dessen Publication erst jetzt erfolgen konnte. Die Idee des Verfassers, den letz-[S. 145 b]ten Kampf Napoleons zu einem Drama (das inzwischen nicht die gewöhnlichen Ansprüche für die Bühne erfüllen konnte) zu benutzen, 20erregte gleich anfänglich Interesse beim Publicum und es zeigte sich durch die vielen und häufigen Nachfragen, daß man begierig war, was Grabbe bey seiner anerkannten Originalität aus diesen großartigen Stoff schaffen würde. Wir glauben annehmen zu dürfen, daß diese Dichtung den gehegten Erwartungen 25entspricht, und daß wohl kein gebildeter Leser die richtige Auffassung und Schilderung jener denkwürdigen Zeitperiode, die scharfe und treffende Charakteristik der in ihr handelnden, zum Theil jetzt noch lebenden historischen Personen, die großartige Composition des Ganzen wie die interessante 30Behandlung des Einzelnen verkennen werde und überhaupt nicht durch ein dichterisches Werk angeregt werden sollte, das der jetzigen Zeit so nahe liegt, und in welchen selbst Manches gesagt ist, was die letzten Tage in Erfüllung brachten.35 Frankfurt a. M. im April 1831. Joh. Christ. Hermannsche Buchhandlung. In einigen Tagen wird dasselbe zu haben seyn in der Meyerschen Hofbuchhand- 40 lung in Lemgo. |
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