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[GAA, Bd. IV, S. 149]

 



[S. 55—61] Erstdruck Recensionen.
I.
Minna von Barnhelm.

Aufgeführt den 28. Novbr. 1834.Erstdruck Handschrift Handschrift Handschrift Handschrift Handschrift 
5[Verf.: Karl Schnaase.]

[S.62—65] Erstdruck II.
Stella.

Aufgeführt den 25. Februar 1835.Erstdruck Handschrift Handschrift 
[S. 66] Erstdruck III.
10Wallensteins Tod.

Aufgeführt den 8. März 1835.

  In Berlin fängt dieses Stück mit seinem zweiten Act an, die
Scene im astrologischen Thurm, die Ueberredung durch die
Terzky, das Gespräch mit Wrangel, sind weggeschnitten. Wallenstein
15steht dort auf einmal kahl da, ohne seine Sterne, und
den Zuschauern wird zu Muth wie ihm selbst: "bahnlos liegts
hinter ihm" und hinter ihnen. Bei uns hatte ein Dichter
arrangirt, und gefunden, was Schiller selbst erfreut hätte.
Der fünfte Act der Piccolomini ist noch zu dem ersten von
20Wallensteins Tod herübergezogen, und dreifach mit Recht;
1tens er ist an sich mehr Exposition zu Wallensteins Tod,
als Schluß der Piccolomini; 2tens außer daß er so die Verhältnisse
von Octavio, Max, Friedland, und dem Haus Oesterreich
in's Licht stellt, wie nirgend anders im Stück der Fall,
25entfaltet sich hier am klarsten Octavio's nicht unedler Character,
sein nicht ganz fühlloses Herz. Was [S. 67] Erstdruck sehr
nöthig, da der Dichter diese Rolle zwar fein angelegt, aber
in Wallensteins Tod nur skizzenhaft fortgeführt hat. Sie
scheint seinem begeisterten Gemüth zu kalt vorgekommen zu
30sein. 3tens diese Unterredung zwischen Vater und Sohn, die