Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. IV, S. 64 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. IV, S. 64]

 


so versichert er, die Kunst viel zu hoch zu schätzen, als daß er
da, wo er von ihr redet, an Personalitäten (welche ein getadelter
Artist so gern zu seinem Troste zu ahnden pflegt),
gedacht hätte. E. X
5 2.

Das Sonntagsblatt. Elfter Jahrgang. Herausgegeben von Dr.
N.[icolaus] Meyer. 35stes Stück. Am 2ten September 1827.
S. 279—80.

Correspondenz-Nachricht.
10 1Detmold, den 21sten August 1827.

  Daß überall in den Nachbarländern Journale entstanden
sind, ist uns Lippern sehr vortheilhaft: es thut sich darin
allmählig eine Controlle unseres öffent-[S. 279 b]lichen Lebens
auf. Freilich gefallen sich manche Lippische Correspondenten
15in Darlegung flacher Ansichten; das Bessere wird jedoch schon
kommen. Ein Hauptstoff sind die Detmoldischen Bauten: es
sind darüber so verschiedene Vorschläge debütirt, daß man, um
alle Proponenten zu befriedigen, am besten thut, ganz Detmold
umzureißen.

20
  Die Correspondenz in Nr. 30 und 31 dieses Blattes weicht
von dem gewöhnlichen Troß weit ab. Erinnerungen und Ergänzungen
sind aber auch bei ihr nicht überflüssig. Es ist zu
rathen, nicht so unbedingt von der fortgeschrittenen Verschönerung
der Stadt zu reden. So umsichtig und weise auch höheren
25Ortes die Plätze zu weiteren Bauten angewiesen sind,
so ist der Baugeschmack im Einzelnen noch sehr zurück, das
einzige Privathaus, ja vielleicht das einzige Gebäude in Detmold,
welches eine kunstgefällige Facade hat, ist das der
Frau Wittwe J. C. Koch. Statt der rohen Vierecke, welche die
30neuangebauten Häuser bilden, konnte mancher Bauherr eine
ähnliche Facade anbringen lassen. Auch dem Theatergebäude,
wenn es, wie zu wünschen war, mit der langen Seite nach