| [GAA, Bd. IV, S. 151] standen hier in ihm die lebensgroßen Bilder der Planeten mit ihren Zeichen, hinter ihnen [S. 69] strahlten die Urbilder, und in weiterer Ferne die Fixsterne. Letztere blinkerten schön, die näheren Gestirne weniger. Auch jede der übrigen Sceneneinrichtungen 5war zweckmäßig, so daß sie anderswo als "außerordentlich" bewundert, hier aber als "gewöhnlich" betrachtet werden kann und wird, wozu ich dem Publicum und mir gratulire. Ich muß Vieles unerwähnt lassen, und nur eilen, daß ich 10zur Beurtheilung der Darsteller komme. Düsseldorf hat nicht die Mittel, nicht die Zahl der Mitglieder größerer Bühnen, aber an Qualität, an innerem Werth und Zusammenspiel der Schauspieler, steht, wenig gesagt, sein Theater keinem anderen in Deutschland nach.15 Alle Darsteller hatten gut memorirt, waren tüchtig einstudirt. Mehr oder mindere Modificationen fanden Statt, aber keine störende. Herr Schenk als Wallenstein, frisch, lebenskräftig, z. B. keinen kochenden Gurgelbrei mit einer im letzten Verse gedrehten Wurst dazu à la Eßlair aus der Traumerzählung 20im zweiten Act machend, noch weniger wie Eßlair bloß die Effecte, nicht die Rolle spielend, sondern durchaus gehalten und brav. Ein gewisses Schwärmerisches könnte er noch mehr hineinlegen. Er kann es, will er. Schillers Wallenstein fällt ja auf der Erde, weil er zu begeistert, zu sicher 25nach den Kreisen am Firma-[S. 70] ment blickt. Herr Limbach, Octavio, hielt die Rolle mäßig und doch lobenswerth, kein Bösewicht, und doch ein gefährlicher Mann, dessen Pflichtgefühl, ohne daß er es weiß, nicht das ächte ist, denn es ist nicht offen, es macht sich zu heimlich, und ist mit 30Intrigue und Eitelkeit versetzt. Herr Seeliger als Max überraschte mich. Ich traute ihm lange nur Conversationston zu, sein Mortimer und besonders sein Max haben mich eines Besseren belehrt. Er spielte diese so schwierige Rolle befriedigend, und will er zusehn, so findet er in sich so viel 35Gefühl als er selbst kaum kennt, aber nur schürfen sollte, um solchen Rollen die letzte Vollendung zu geben. — Herr Jenke, als Komiker ein ausgezeichnetes Talent, war als Isolani auch ziemlich lustig, jedoch ist das unrecht? Ist Isolani nicht ein mit Geld und Schicksal würfelnder Croat? — Die 40schwere, undankbare Rolle des Buttler füllte Reußler, den man den Vielgewandten nennen kann, kräftig aus, mir |
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