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GAA, Bd. II, S. 200 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 200]

 


Es sich mit dir zum Meer, zum Tode —
Kaiser,
Was sag ich deinem Vater? Eben fragt
Er mich nach dir.
5Kaiser Heinrich Sag ihm,
Der Hohenstaufe strebe noch so kühn wie immer,
Und wenn er auf des Ätna Gipfeln stände,
So würd er sehnend übers Meer
Hinschauen!
10Heinrich der Löwe mit immer matterer, aber sehr bewegter
Stimme Lebe wohl, mein treues Sachsen —
Ein Trost ist mir: mein Leib wird doch ein Stückchen
Erstdruck Von deiner Erde — Weser, Ocker, fahret wohl —
Leb wohl du Harz mit deinen Felsentalen, —
15Wie gern verirrt ich mich nur einmal noch
In dir — Lebt wohl, ihr Sterne — Ach —
Er sinkt sterbend hin
Kaiser Heinrich So endet
Das Große, mit 'nem Seufzer — Er ist tot —
20Zum Prinzen Heinrich
                                 dir,
Herzog der Sachsen!
Handschrift Prinz Heinrich Du rufst Heil mir, und ich seh
Ihn tot?
25Kaiser Heinrich Betraure ihn, — doch dann genieß,
Was er dir hinterlassen. Mir starb auch
Erst jüngst der Vater — Schmerzlich war es — Doch
Genug nicht kann mans wiederholen:
Tod ist der Menschheit allgemeines Los,
30Und wen er schreckt, wird niemals groß. —
Für sich
Der Löwe tot — frei kann ich nach Neapel!