| [GAA, Bd. IV, S. 130] Ranges 9/10 unserer Dichter gegeben hätten) die des Astolf erhält, und nun sichtbar so innig zufrieden ist. Denn jetzt hat sie erreicht, was ihr Ziel sein soll: ihre Ehre ist befriedigt. — Bald darauf sah ich diese Dame als Küchenkathi in den 5Wienern in Berlin, frisch und trutzig stand sie mit wenigen Worten da, und ich vergaß des Abends die glänzende Rosaura. Bei der Besetzung der beiden Hauptrollen durften die Nebenrollen nicht weit zurücksteh'n, der Abstich hätte zu sehr dem Ganzen geschadet. Man scheint hier noch nicht gewöhnt, 10Einen Koryphäen spielen, die Mitspieler pfuschen zu lassen, und das Ganze wegen des Einen trefflich zu finden. Alle Partieen wurden mit gleicher Liebe und Präcision ausgeführt. Die lange, zur Exposition so nöthige Rede des Königs floß (unerhört auf anderen Bühnen) unabgekürzt, aber mit so 15richtig modulirendem [S. 18] Vortrag dahin, daß das Publicum dieser s. g. Theaterlänge gespannt zuhörte, und ihr mehr Beifall schenkte, als vieler Orts maschinenmäßig dem Endgeschrei der Arien. Herr Reußler sprach sie. Und schön war's, daß Zuschauer und Darsteller fühlten, das sei zwar 20keine Effectscene, aber ein Dichter lege sein großes Gewebe an. [S. 19] V. Theaterwesen.Daß mich diese Bühnenerscheinungen begierig machten, zu erfahren, wie und woher sie entständen, kann man denken. 25Solche Einheit im Spiel, so viel durchgreifendes Neue und Gute, konnte unmöglich aus der Gesellschaft selbst sich herausgebildet haben, denn nennt man die nach aufgezogenem Vorhang sichtbare Bühne die Welt im Kleinen, so nenne man das Treiben hinter den Coulissen nur zehnmal eher so, mit 30dem Beisatz: "und die Hölle im Großen." Der Schauspieler soll Künstler sein, es gehören aber zur Aufführung eines Kunstwerks manche solcher Leute. Woher die vielen Genies oder auch nur Talente erhalten? Und je unberufener ein Pseudo-Künstler, so eitler und unlenksamer. Denn es ist eine 35besondre Gnade der Vorsehung, daß sie die leichtesten Wichte durch das größte Selbstgefühl in's Gleichgewicht bringt. |
| | Werkauswahl | | | Dramen | | | | Herzog Theodor von Gothland | | | | Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung | | | | Nannette und Maria | | | | Marius und Sulla | | | | | Erste Fassung. Entwurf | Bd. I, S. 301 | | | | | Erste Fassung. Ausführung | Bd. I, S. 303 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung | Bd. I, S. 339 | | | | | Anmerkungen zu Erste Fassung. Entwurf | Bd. I, S. 631 | | | | | Erste Fassung. Ausführung. Überlieferung | Bd. I, S. 635 | | | | | Erste Fassung. Ausführung. Lesarten | Bd. I, S. 635 | | | | | Erste Fassung. Ausführung. Erläuterungen | Bd. I, S. 636 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung. Überlieferung | Bd. I, S. 649 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung. Lesarten | Bd. I, S. 651 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung. Erläuterungen | Bd. I, S. 659 | | | | Don Juan und Faust | | | | Die Hohenstaufen | | | | Aschenbrödel. Erste Fassung vom Jahre 1829 | | | | Napoleon oder die hundert Tage | | | | Kosciuszko | | | | Aschenbrödel. Endgültige Fassung vom Jahre 1835 | | | | Der Cid | | | | Hannibal | | | | Die Hermannsschlacht | | | | Abkürzungen und Siglen | | | Prosa-Schriften |
|