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GAA, Bd. I, S. 190 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. I, S. 190]

 


Erstdruck Ein wenig miteinander diskurieren!
— Wie geht es deiner Frau? Sie
Sah gar nicht schlecht aus!
Gothland Frecher Bube! ist sie deine
5Gevatterin gewesen, daß du so
Vertraulich von ihr sprichst?
Tocke Ho, Freund, tu nicht
Handschrift Hochmütig, sonst! —
                        Antworte mir:
10Wie geht es deiner Frau?
                          Du schweigst? Wart',
Das soll dir leid tun! — ich liege nicht ganz weich, —
Gib mir von deinem Strohe!
Er reißt ihm das Stroh unter dem Kopfe weg 15
Gothland O mein Kopf!
— Nimm mir das Stroh nicht weg!
Tocke reißt ihm noch mehr Stroh unter dem Kopfe weg
                              Mein Kopf! Mein Handschrift Kopf!
Lieber Tocke! sei menschenfreundlich!
20Die Finnen haben mir das Haupt
Erstdruck Zerschlagen, — sei nicht grausam! reiß
Nicht alles Stroh darunter weg!
Tocke indem er ihm das letzte Stroh wegreißt
Was kümmert mich dein Haupt!
25Sich auf die Streu hinstreckend
Und nun will ich die kurze Zeit benutzen
Und noch ein Weilchen schlafen! Hüte dich
Mich durch dein Lamentieren aufzuwecken!
Handschrift Er schläft ein. Pause 30
Gothland richtet sich, soweit es seine Ketten verstatten,
empor
Du hasts erreicht, Berdoa! Tief wie ich
Ist keiner noch gesunken! — Hülflos,
Verhöhnt, gefesselt, neben einem elenden
35Verbrecher auf der Streue, und von ihm
Gemißhandelt —
                    Erde, schling mich ein! —
                                 Und
Des Negers tückisches Gelächter zu
40Vernehmen, sein dicklippiges
Vor Stolz und Spott verzerrtes Maul