| [GAA, Bd. I, S. 632] 3. Erläuterungen Die beiden Hauptquellen Grabbes sind des Appianos von Alex- andria „Römische Geschichte“, insbesondere die Darstellung der Bürgerkriege, und des Plutarchos von Chaironeia Parallelbiogra- phien. Von diesem Werke besitzt die Landesbibliothek zu Detmold schon seit ihrer Frühzeit die Schirach'sche Übersetzung: Biographien des Plutarchs mit Anmerkungen. Von Gottlob Benedict von Schi- rach. Th. 1—8. Berlin u. Leipzig, Decker 1777—80. Die in den Anmerkungen vorkommenden wörtlichen Zitate sind dieser Über- setzung entnommen. In Frage kommen: 1. Cajus Marius: Th. 4, S. 93—196. 2. Sylla: Th. 4, S. 263—356. Vergleichung des Lysanders mit dem Sylla: S. 357—66. 3. Sertorius: Th. 5, S. 182—237. Als weitere Quellen kommen die zu rhetorischen Zwecken ver- faßte Beispielsammlung des Valerius Maximus („Factorum et dic- torum memorabilium libri novem“) und die „Historia romana“ des Caius Velleus Paterculus in Betracht. Im übrigen sind für die Anmerkungen die folgenden beiden Werke wesentlich herangezogen worden: 1. „Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissen- schaft“. Neue Bearbeitung. Unter Mitwirkung zahlreicher Fach- genossen hrsg. von Georg Wissowa. Bd 1 (Stuttgart 1894) ff. 2. „Friedrich Lübkers Reallexikon des klassischen Altertums.“ 8., vollständig umgearb. Aufl. Hrsg. von J.[ohannes] Geffcken u. E.[rich] Ziebarth. Leipzig, Berlin 1914. S.302, S.302, Z.2:Sulla: Lucius Cornelius Sulla Felix, geb. 138 v. Chr., zeichnete sich als Quaestor (Finanzbeamter als Gehilfe des Konsuls) des Marius aus, nahm Jugurtha, den König der Nu- midier, gefangen, kämpfte unter Marius 104/03, sodann 102/101 unter Catulus gegen die Teutonen und Kimbern, wurde im Jahre 93 Prätor (Inhaber des Jahresamts für Zivilgerichtsbarkeit), 92 Proprätor (d. i. Prätor mit um ein Jahr verlängerter) Befehlsgewalt, dem eine Provinzialverwaltung übertragen ist) in Kilikien, eroberte als Legat (Unterfeldherr) im Bundesgenossenkriege Samnium. Als Konsul des Jahres 88 erhielt er den Oberbefehl gegen Mithridates. Da aber dieses Kommando auf Marius übertragen wurde, zog Sulla mit dem Heere vor Rom, eroberte es, ächtete die Gegner, gab neue Gesetze, konnte aber die Wahl Cinnas zum Konsul für 87 nicht verhindern. Im Frühjahr 83 kehrte er nach Italien zurück, besiegte nach ergebnislosen Verhandlungen mit den beiden Konsuln Norbanus und Scipio Jenen am Berge Tifata, erhielt vielseitige Unterstützung besonders von Pompeius (Cn. Pompeius Magnus), schlug den jüngeren Marius, vernichtete die zum Entsatz unter Pontius Telesinus heranrückenden Samniten in der mörderischen Schlacht am collinischen Tore am 1. November 82 und war nun Herr Roms. Die gefangenen Samniten wurden entgegen dem Ver- sprechen beim Tempel der Kriegsgöttin Bellona, während der Senat dort tagte, niedergemetzelt, die Gebeine des Marius in den Anio |
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