Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. I, S. 111 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. I, S. 111]

 


Handschrift Ist dies mein kampfgestählter Arm?
                    Erstdruck  O gebt
Mir etwas zu vernichten, etwas zu
Vernichten — ja, vernichten! vernichten!
5Er hat einen Dolch ergriffen
Zerbrich! zerbrich! O wärens seine Knochen! —
Verdammte Träume! Seine Knochen sind
Es nicht! Es ist mein bester Dolch! Schmach! Fort
Gedanken! —
10          Sinne, öffnet eure Tore!
Sehn will ich der Sahara Meteore!
Handschrift Fast mit Vision
Ha! wie die Lavaström vom Ätna, fluten
Hoch vom Zenit die Sonnengluten!
15In Feuer ist der Tag getaucht,
Verbrannte Asche ist die Luft, die Erde raucht,
Der Samum weht,
Und Mauritanias Karawan vergeht!
Der rote Löw, umflogen
20Von eines Feuerkammes Wogen,
Schnaubt Mord, peitscht mit dem Schweif den Sand,
Stürmt als Komet der Wüste durch das Handschrift Land!
Und als ihr Sternbild, furchtbar leuchtend,
Erstdruck Gleich dem Orion der Äquatornacht,
25Tod kündend dem, der es erblickt,
Umfunkelt von des Felles Arguspracht,
Die blutgewaschnen Zähne weisend,
Sie mächtig aneinander schärfend,
Wie Netze seine Blick' auswerfend,
30Mit glühndem Aug die Beut umkreisend,
Schweift dort, mit einem Blutstreif ihn befeuchtend,
Der Königstiger seinen Pfad!
Handschrift Und lauernd sich zusammenringend,
Zu einem Strudel sich verschlingend,
35Umschnürt mit ungeheuren Reifen
Die Boa jeden, der ihr naht!
— Ein Samum will ich Gothlands Mark aufzehren,
Will seinen Stamm, will alles, was ihn nur beglückt,
Mit meinem Hauch versengen und verheeren, —
40Ein Löwe, will ich ihn ergreifen,
Ein' Boa, will ich ihn erdrücken,