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[GAA, Bd. I, S. 245]

 


hatte sich, wie das bei einem Sterbenden leicht möglich
ist, versehen. Freilich nahm sein Bruder dem Cherub das
rächende Schwert ab, aber nicht deswegen, um es wegzu-
werfen, sondern um in eigner Person seinen Mörder damit
5 zu köpfen, und Handschrift wenn er dabei winkte und lächelte, so
machte er es, wie man es mit einem jungen, Handschrift ungehorsamen
Hunde macht, den man winkend und lächelnd zu sich lockt,
um ihn nachher desto tüchtiger durchzuprügeln. — Was
Wallenstein betrifft, so fanden wir, nachdem wir ihn ge-
10 hörig examiniert hatten, daß er sich vortrefflich zum Rektor
qualifiziere; wir haben ihn auch sofort auf unserm höllischen
Gymnasio zu Z. angestellt, und würden mit Handschrift ihm im höch-
sten Grade zufrieden sein, hätte er nicht den Fehler, daß
Handschrift er jedesmal, wenn er den Stock aufhebt, Erstdruck um einen nichts-
15 nutzigen Buben zu züchtigen, so lange ausruft: „hier ist
nicht Raum zu schlagen“, „wohlan, es sei“, „ich wills lieber
doch nicht tun“ u.s.w., bis daß ihm der Bube von hinten
einen großen papiernen Zopf angesteckt hat.
Rattengift Der Teufel mag —
20sich korrigierend, mit einer Handschrift Verbeugung
Der Herr Teufel mögen mich holen, wenn Handschrift mir nicht vor
Staunen und Verwunderung der Atem stehenbleibt! Doch,
reden Sie fort! Was machen die Dichter selber? Schiller,
Shakspeare, Calderon, Dante, Ariost, Horaz, was tun, was
25 treiben sie?
Teufel Shakspeare schreibt Erläuterungen zu Franz Horn,
Dante hat den Ernst Schulze zum Fenster hinausgeschmissen,
Handschrift Horaz hat die Maria Stuart geheiratet, Schiller seufzt über
den Freiherrn von Handschrift Auffenberg, Ariost hat sich einen neuen
30 Regenschirm gekauft, Calderon liest Ihre Gedichte, läßt
Sie herzlich grüßen und rät Ihnen in Gesellschaft der Liddy
morgen die Waldhütte zu Lopsbrunn zu besuchen, weil
dieses Häuschen in einer wahrhaft romantischen Gegend
läge!
35Erstdruck Rattengift Ich Glücklicher! ich Überglücklicher! ich Handschrift will auf
den Dachgiebel klettern! Calderon liest meine Gedichte!
Calderon läßt mich grüßen! Ich esse vor Freuden Handschrift ein Talg-
licht! Grüßen Sie den Herrn de la Barca doch tausendmal
wieder, — ich wäre sein rasendster Verehrer, — ich wollte
40 mit der Liddy das Waldhäuschen besuchen, und wenn ich
ihr die Beine abschlagen sollte, — ich —